WERTBERICHTIGT

Rekordjagd in der Peripherie

Börsen-Zeitung, 9.10.2020 An den Staatsanleihemärkten der Eurozonenperipherie sind die Renditen auf Rekordjagd. Auf der Iberischen Halbinsel liegen die zehnjährigen Sätze Portugals und Spaniens bei nur noch 0,20 %. Damit rückt die Nulllinie langsam...

Rekordjagd in der Peripherie

An den Staatsanleihemärkten der Eurozonenperipherie sind die Renditen auf Rekordjagd. Auf der Iberischen Halbinsel liegen die zehnjährigen Sätze Portugals und Spaniens bei nur noch 0,20 %. Damit rückt die Nulllinie langsam in Reichweite. In Italien und auch in Griechenland liegen die Zehnjahresrenditen deutlicher unterhalb von 1 %, und bei den 30-jährigen Italienrenditen sind es weniger als 1,70 %. Die wirtschaftlichen Probleme der Peripherie, die schon vor der Covid-19-Krise bestanden, werden durch die Folgen der Krise noch verschlimmert. Sollte es aufgrund steigender Infektionszahlen in diesen Ländern nun noch zu Lockdowns, wenn auch nur lokalen, kommen, wird die Wirtschaft nochmals arg in Mitleidenschaft gezogen. Aber offensichtlich blenden Investoren diese Risiken gern ein wenig aus. Dort, wo noch eine positive Rendite erwirtschaftet werden kann, wird offenkundig zugegriffen. Zudem winken die Kursgewinne der betreffenden Peripheriebonds. Und solange die Anleger wissen, dass die Europäische Zentralbank ihnen die Bonds abnimmt, ist das Risiko ja überschaubar. kjo