ANLEIHEN

Rekordtiefe Renditen in Italien

Gewinnmitnahmen bei Bundesanleihen - Anleger greifen bei Daimler zu - Sieben Laufzeiten von Microsoft

Rekordtiefe Renditen in Italien

kjo Frankfurt – Die Eurozonenperipherie kann sich weiterhin zu ausgesprochen günstigen Konditionen mit frischem Kapital versorgen. Italien zahlte gestern etwa bei einer Auktion im mittleren Laufzeitensegment rekordtiefe Sätze. Am Markt stellen sich die Akteure darauf ein, dass die Europäische Zentralbank womöglich schon im Dezember das Quantitative Easing ausweiten wird. Das hält die Renditen am Markt niedrig.Die Schuldenmanager Italiens traten mit drei Anleihen auf, über die insgesamt 7,673 Mrd. Euro aufgenommen wurden. Angekündigt hatten sie hierfür eine Spanne von 6,25 bis 7,75 Mrd. Euro. Der neue fünfjährige Bond wurde bei den Anlegern zu einer Rendite von 0,53 % und damit auf Rekordtief platziert. Der bisherige Rekord wurde im Mai dieses Jahres erzielt und lag bei 0,55 %. Hierüber wurden 4 Mrd. Euro lockergemacht. Das Bid-to-Cover lag den Angaben zufolge bei 1,49. Der zehnjährige Bond ging zu einer Rendite von 1,48 % an die Investoren, womit ebenfalls ein deutlicher Rückgang gegenüber der Auktion im September erreicht wurde, als der Satz noch bei 1,82 % lag. Eingesammelt wurden hierüber 2,181 Mrd. Euro. Den Angaben zufolge war das Bid-to-Cover bei 1,66. Einen siebenjährigen Floater bekamen die Anleger zu 0,59 % nach 0,76 % im September. Hierüber kamen weitere 1,492 Mrd. Euro in die Staatskasse. Das Bid-to-Cover wurde mit 2 angegeben.Nach den jüngst deutlichen Kursanstiegen nahmen die Anleger bei en Bundesanleihen Gewinne mit. Teilnehmer verwiesen auch auf den Fed-Zinsentscheid vom Vorabend. Nach Einschätzung mancher Analysten könnten die US-Währungshüter im Dezember dieses Jahres nun doch noch die Zinsen anheben. Das sorgte ebenfalls für Belastung. Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit lag abends bei 157,09 % mit 125 Ticks im Minus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg von 0,45 % auf 0,54 %.Im Segment der luxemburgischen Covered Bonds (Lettre de Gage) brachte die Nord/LB Luxembourg Covered Bond Bank ihre zweite Benchmark in diesem Jahr. Das dreijährige Papier über 500 Mill. Euro ging zum Spread von 10 Basispunkten (BP) an die Anleger. Der Kupon liegt bei 0,125 %. Die Bücher sollen mehr als 600 Mill. Euro schwer gewesen sein. Bahn setzt auf LangläuferIm Segment der Corporates emittierte die Deutsche Bahn einen 15-jährigen Bond über 650 Mill. Euro – erwartet wurden am Markt zunächst 500 Mill. Euro -, der den Investoren einen Spread von 45 BP zahlt. Der Kupon liegt hier bei 1,625 %. Die Orderbücher sollen ein Volumen von mehr als 750 Mill. Euro aufgewiesen haben.Bei Daimler konnten die Anleger bei einem sogenannten langen vierjährigen Bond zugreifen, was sie angesichts eines Orderbuches von mehr als 3,25 Mrd. Euro offenkundig auch taten. Der Bond kam im Volumen von 1 Mrd. Euro und zahlt den Investoren einen Spread von 52 BP. Der Kupon stand noch nicht fest.Microsoft kündigte einen größeren Bond-Deal an, der von Moody’s und S & P mit der Top-Bonität von Triple A benotet wird. Es gibt insgesamt sieben Tranchen mit den Laufzeiten drei, fünf, sieben, zehn, 20, 30 und 40 Jahren. Der Softwareriese wollte das Pricing der Bonds noch am Donnerstag im späten US-Handel durchziehen.