Rheinmetall nehmen nach UBS-Empfehlung Kurs auf 2.000 Euro
Der Dax hat am Mittwoch ein neues Allzeithoch markiert, Rheinmetall haben ebenfalls ein bislang noch erreichtes Niveau erreicht. Die Aktie kletterte bis auf 1.936 Euro. Die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf um schwindelerregende 212% zugelegt. Zum Mittag verzeichnet sie einen Anstieg von 1,6% auf 1.918,50 Euro, womit die Aktie Kurs auf die nächste runde Marke von 2.000 Euro nimmt. Und selbst das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: Die Analysten der schweizerischen Großbank UBS, die jetzt eine Studie vorgelegt haben, heben jedenfalls ihr Kursziel für den Titel von längst überholten 1.840 Euro auf 2.200 Euro an. Sven Weier von der UBS ist der Meinung, dass das neue Nato-Ziel von 3,5% des Bruttoinlandsprodukts für Rüstung im Rheinmetall-Kurs noch nicht vollständig eingepreist ist. Weier ist zudem der Ansicht, dass Rheinmetall genügend Finanzkraft aufweist, um nicht-börsennotierte Rüstungszulieferer, die über einen weniger guten Zugang zu Finanzmitteln verfügen, zu unterstützen.
Leitindex überkauft
Der Rheinmetall-Kurs trägt am Donnerstag mit dazu bei, dass der Dax mit in der Spitze 24.325,97 Punkten so hoch notiert wie noch nie. Danach fiel der Index, der allgemein als überkauft gilt, aber wieder zurück. Zum Mittag ergibt sich ein leichtes Minus von 0,2% auf 24.186 Zähler. Der Euro Stoxx 50 als Blue-Chip-Index der Eurozone gab um 0,4% auf 5.397 Punkte nach.
Anstieg trotz Dividendenausfall
Zu den Gewinnern gehörten auch Aroundtown mit einem kräftigen Anstieg von 2,8% auf 2,77 Euro. Der Spezialist für Gewerbeimmobilien profitierte im ersten Quartal von steigenden Mieten. Für 2024 soll zwar keine Dividende gezahlt werden, dies ist jedoch von den Marktteilnehmern erwartet worden. In den Vorjahren war ebenfalls die Dividende ausgefallen. Jüngst hatte Standard & Poor's das Rating für Aroundtown gesenkt.
Am Devisenmarkt zeigte sich der Greenback kaum verändert. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der Us-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, kletterte um 0,1%. Der Euro befestigte sich minimal um 0,1% auf 1,1338 Dollar.
Yen erholt sich etwas
Trotz der jüngsten Turbulenzen am japanischen Bondmarkt zeigte sich die Währung des Landes am Donnerstag etwas fester. Der Yen stieg um 0,1% auf 144,15 je Dollar. Am Vortag hatte er allerdings rund 1% eingebüßt. Reuters hatte berichtet, dass im japanische Finanzministerium darüber nachgedacht wird, Pläne für die Ausgabe ultralanglaufender Bonds mit Blick auf den jüngsten Renditeanstieg in Richtung einer Kürzung der Emissionen zu verändern.
Schwache Bondnachfrage in Japan
Am Mittwoch war die Nachfrage bei einer Auktion von japanischen Staatsanleihen mit 40 Jahren Laufzeit schwach ausgefallen. Bei der Auktion waren Titel im Volumen von umgerechnet 3,46 Mrd. Dollar verkauft worden, wobei die Bid-to-Cover Ratio mit 2,21 so niedrig war wie zuletzt im Juli vergangenen Jahres. Im historischen Durchschnitt liegt sie bei 3. Daraufhin erreichte die Rendite 40-jähriger JGB Rekordniveau von 3,675%. Die Rendite zehnjähriger JBG legte am Donnerstag minimal um 2 Basispunkte (BP) auf 1,502% zu. 30-jährige Titel rendierten mit 2,886%, damit 2 BP niedriger als am Vortag.
Keine US-Lizenz für Ölexporte aus Venezuela
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude kletterte um 0,7% auf 64,53 Dollar je Barrel. Am Markt wurde auf gegenläufige Entwicklungen verwiesen. So hat die US-Regierung dem Ölmulti Chevron die Genehmigung zum Export seines in Venezuela gefördertern Öl nicht verlängert. Zudem wird über neue Sanktionen gegen Russland diskutiert, die auch den Energiesektor betreffen sollen. Auf der anderen Seite berichte die Nachrichtenagentur Reuters, dass das Kartell Opec plus für den Juli eine Ausweitung der Ölproduktion beschließen will. Laut Reuters wollen die acht Opec-plus-Mitglieder, die freiwillige Kürzungen über die offiziellen Quoten hinaus geleistet hatten, ihre Produktion im Juli um 411.000 Barrel pro Tag (bpd) hochfahren.