Mit was handeln Privatanleger? Während im Vorjahr Tech-Riesen wie Amazon, Apple oder Microsoft gefragt waren, sind es in diesem Jahr Unternehmen aus der Rüstungs- und Gesundheitsbranche wie Rheinmetall, Renk, Hensoldt oder Novo Nordisk. Zu diesem Ergebnis kommt Comdirect nach der Auswertung der Kundenaktivitäten. Das ist insofern kein Wunder, als dass Rüstungswerte vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine teils gigantische Kursgewinne eingeheimst haben. Im Falle von Novo Nordisk wiederum war es der Hype um die Abnehmspritze samt anschließendem Absturz.

Bei der Auswertung hat Comdirect den Zeitraum von Januar bis Juli 2024 mit dem gleichen Zeitraum 2025 verglichen. Dabei gab es eine Konstante: Der KI-Chipriese Nvidia, wertvollstes Unternehmen der Welt, ist nach wie vor die meistgehandelte Aktie bei Comdirect.

Der Aktienhandel hat bei Comdirect im Vergleichszeitraum um 30% zugelegt, teilte der Broker weiter mit. Auch die Zahl der Anlegerinnen und Anleger habe sich 2025 um 15% erhöht. Insgesamt verzeichnete Comdirect eine Steigerung der Depotbestände in Aktien und ETFs um 5%. „Der Trend zu ETFs ist bei den Kundinnen und Kunden ungebrochen“, so Comdirect. Im Vergleich sei eine Steigerung um 10% bei den ETF-Sparplänen zu beobachten. Auch die Zahl der ETF-Investments steige weiter. Insbesondere Rüstungs-ETFs hätten im ersten Halbjahr 2025 Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Neben klassischen Index-Trackern wie dem iShares Core MSCI World seien spezialisierte ETFs immer stärker gefragt, etwa im Bereich Verteidigung der VanEck Defense ETF.

„Das Anlageverhalten unserer Kundinnen und Kunden hat sich angesichts geopolitischer und ökonomischer Rahmenbedingungen wie der gesunkenen EZB-Leitzinsen spürbar verändert“, sagt Comdirect-Chefin Sabine Schoon-Renné. „Aktien und ETFs sind nicht nur ein wichtiges Instrument im Vermögensaufbau, sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen.“