AKTIEN

Rocket und KlöCo auf Höhenflug

Aktienmarkt profitiert von Zinssenkungsspekulationen - Dax auf Jahreshoch

Rocket und KlöCo auf Höhenflug

sts Frankfurt – In einem traditionell eher ruhigen Feiertagshandel an Fronleichnam sind Spekulationen um Rocket Internet und um Klöckner & Co (KlöCo) die Aufreger am deutschen Aktienmarkt gewesen. Beide Werte legten kräftig zu, während der Gesamtmarkt wegen der Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik in der Eurozone und den USA angetrieben wurde. Der Dax schloss 0,4 % höher bei 12 356 Zählern, nachdem er zuvor ein Jahreshoch von 12 438 Punkten erreicht hatte.Mit einem Kurssprung von 7,7 % auf 26 Euro reagierte die Aktie von Rocket Internet auf einen Bericht des “Manager Magazins”, wonach das im MDax enthaltene Berliner Unternehmen von der Börse genommen werden könnte. Im Aufsichtsrat sei über das Projekt gesprochen worden, schreibt das Magazin unter Berufung auf mehrere Insider. Im Hintergrund arbeite ein Team die sinnvollste Struktur für einen solchen Deal aus, hieß es weiter. Der aktuelle Kurs liegt deutlich unter dem IPO-Preis aus dem Jahr 2014. Anleger spekulierten nun darauf, dass das Delisting durch Aktienrückkäufe erfolgt und die Samwer-Brüder, denen 43 % des Unternehmens gehören, bereit sind, einen Aufschlag zu zahlen. Vor Veröffentlichung des Berichts betrug der Unternehmenswert 3,7 Mrd. Euro, womit Rocket nach Bloomberg-Daten rund 21 % unter seinem Buchwert (Beteiligungen plus Cash) gehandelt wird. Nach Einschätzung von J.P. Morgan dürften sich Anleger wohl nicht mit einem Aufschlag von unter 30 % auf den Kurs zufriedengeben, womit allerdings schnell eine Grenze erreicht sei.Die Aktie des aus dem Rocket-Universum stammenden Essenslieferdienstes Delivero Hero, der ebenfalls im MDax enthalten ist, legte 9,7 % auf 41 Euro zu. Zuvor hatte das Unternehmen seine Umsatzziele angehoben.Marktspekulationen über eine Übernahme durch Thyssenkrupp, ebenfalls vom “Manager Magazin” ausgelöst, bescherten der KlöCo-Aktie ein Plus von 5,5 % auf 5,15 Euro. Eine Übernahme des Stahlhändlers wäre Anlegern zufolge wohl eher ein Gewinn für die zuletzt strauchelnde Aktie von Thyssenkrupp. Sie gab 0,8 % auf 12,06 Euro ab. Ein KlöCo-Sprecher erklärte, dem Konzern sei kein Übernahmeinteresse durch Thyssenkrupp bekannt. Thyssenkrupp wollte sich nicht äußern.Berichte über Ermittlungen des FBI wegen Geldwäsche lasteten auf Deutsche Bank. Die Aktie büßte 2,6 % auf 6,31 Euro ein und näherte sich damit wieder ihren jüngsten Tiefstständen an.An der Wall Street feierte die Aktie des Bürokommunikationsdienstes Slack ein fulminantes Debüt. Die Aktie startete mit einem Kurs von 38,50 Dollar, was einem Aufschlag von gut 48% auf den Bezugspreis von 26 Dollar bedeutete. Das Unternehmen war damit mehr 23 Mrd. Dollar wert.