Am Rohölmarkt stoppten die Ölpreise am Dienstag ihren jüngsten Höhenflug bereits wieder. Die Nordsee-Sorte Brent und das US-Öl WTI verbilligten sich jeweils um rund ein halbes Prozent auf 81,82 beziehungsweise 77,26 Dollar je Fass.

Spekulationen auf neue Produktionskürzungen durch die Förderstaatengruppe Opec plus hatten die Ölpreise zum Wochenstart um rund 2% in die Höhe getrieben. Die Opec plus kommt am kommenden Sonntag zu ihrem nächsten Treffen zusammen und könnte dann aufgrund des sich verlangsamenden globalen Wachstums eine Verlängerung der Förderkürzungen beschließen, um ein Überangebot zu vermeiden und so dem Abwärtstrend bei den Rohölpreisen Einhalt zu gebieten. Nach Informationen der "Financial Times" plant mit Saudi-Arabien eines der größten Ölförderländer seine bereits seit Mitte des Jahres laufende Produktionskürzung von 1 Mill. Barrel pro Tag bis ins nächste Jahr zu verlängern.

"Es besteht kein Zweifel, dass das bevorstehende Treffen der Opec-plus-Energieminister eines der wichtigsten Treffen der nächsten Zeit sein wird", sagte Tamas Varga vom Ölmakler PVM
gegenüber Reuters. Am Dienstag nahmen allerdings zunächst kurzfristig orientierte Spekulanten Gewinne mit, sagte der in Singapur ansässige Oanda-Analyst Kelvin Wong.

Der Ölpreis ist seit Ende September trotz der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine um etwa 16% gesunken, da die Rohölproduktion in den USA, dem weltweit größten Produzenten, auf einem Rekordhoch verharrte, während der Markt über das Nachfragewachstum und auch über die Konjunkturabkühlung besorgt war.

Laut einer Reuters-Umfrage vom Montag werden die jüngsten US-Lagerbestandsberichte voraussichtlich zeigen, dass die Rohöl- und Benzinvorräte in der vergangenen Woche gestiegen sind.