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Rüstungs-Titel unter Druck

Belastet von einem schwächer als erwartet ausgefallenen Ifo-Geschäftsklima kam der Dax am Montag nicht recht vom Fleck. Besonders zwei Branchen verzeichneten Abschläge.

Rüstungs-Titel unter Druck

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Rüstungs-Titel unter Druck

Schwaches Ifo-Geschäftsklima belastet Dax – Siemens Energy verlieren weiter

tom Frankfurt

Konjunktursorgen haben die Märkte am Montag unter Druck gesetzt. Der deutsche Leitindex tendierte zunächst leichter, konnte sich dann aber wieder fangen und ging letztlich mit einem kleinen Minus von 0,1% bei 15.813 Punkten aus dem Handel. MDax (+0,2% auf 26.833 Zähler) und Euro Stoxx (+0,2% auf 4.281 Zähler) verzeichneten leichte Gewinne.

Nach deutlichen Verlusten in der Vorwoche war der Dax auch am Montag wieder ins Minus gerutscht. Belastet wurden die Märkte besonders von einem noch schwächer als erwarteten Ifo-Geschäftsklima: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechterte sich im Juni deutlich.

Belastungen für Commerzbank

Das wirkte sich zunächst besonders auf Bankaktien negativ aus. Bei der Commerzbank kommen aktuell auch noch eigene Probleme hinzu: Das Frankfurter Institut muss für seine polnische Tochter mBank weitere millionenschwere Belastungen stemmen. Die Aktie schwächte sich zeitweise um über 4,4% ab, ging aber nur 0,3% leichter bei 9,59 Euro aus dem Handel.

Unter den Verlierern waren am Montag nach den Wirren in Russland um den abgebrochenen Putsch-Versuch der Söldnergruppe Wagner auch Rüstungs-Titel. Rheinmetall verloren am Dax-Ende 4,2% auf 245,20 Euro. Im MDax gaben Hensoldt-Papiere um 3,1% auf 28,38 Euro nach. Allerdings hatten die Rüstungswerte im bisherigen Jahresverlauf zuvor auch stark zulegen können.

Hypoport legen zu

Auch die Papiere von Siemens Energy gerieten am Montag weiter unter Druck. Nachdem die Titel des Energietechnikkonzerns nach zurückgezogenen Prognosen bereits am Freitag um mehr als 37% eingebrochen waren und damit einen der größten Tagesverluste im Dax erlitten hatten, ging es am Montag noch weiter abwärts, weil weitere Analysten sich pessimistisch äußerten. Die Einschätzung der Lage bei der spanischen Tochter Siemens Gamesa habe sich gegenüber seiner "Buy"-Einstufung im Mai grundlegend geändert, sagte etwa Vivek Midha von der Citigroup. Die Aktie von Siemens Energy verlor 2,1% auf 14,35 Euro.

Zu den Gewinnern im SDax zählte am Montag die Aktie von Hypoport. Analyst Christoph Blieffert von Exane BNP hatte sein Kursziel um 78% auf 160 Euro aufgestockt, gab seine negative Einschätzung auf und votiert nun mit "Neutral". Blieffert sieht nachlassenden Druck im Zinserhöhungszyklus gegen die hohe Inflation. Hypoport legten um 5,3% auf 152,50 Euro zu.