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Ruhiger Handel an den Rentenmärkten

Akteure halten sich vor der Fed zurück - Griechen geben die Verteilung für die jüngste Emission bekannt

Ruhiger Handel an den Rentenmärkten

kjo Frankfurt – In weitgehend ruhigen Bahnen ist das Geschäft am europäischen Rentenmarkt zur Wochenmitte verlaufen. Die Anleger hielten sich mit größeren Positionierungen zurück und richteten den Blick auf die für gestern angesetzte Zinssitzung bei der US-Notenbank Fed.Allgemein wurde am Markt nicht erwartet, dass die Fed bei der Sitzung einen weiteren Beschluss zur Erhöhung der Leitzinsen fassen würde. Nach den eher durchwachsenen Konjunkturzahlen und den jüngsten Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen gehen die meisten Marktbeobachter derzeit davon aus, dass es frühestens in der Dezember-Sitzung zu einem weiteren Beschluss einer Leitzinsanhebung kommen könnte. Am Terminmarkt wird derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 52 % davon ausgegangen, dass es im Jahresendmonat in den USA soweit sein wird.Anleger erhofften sich aber Hinweise darauf, ab wann die US-Zentralbanker mit dem allmählichen Abbau ihrer Bondpositionen beginnen könnten. Die meisten am Markt gehen derzeit davon aus, dass die Fed nach der September-Sitzung des Offenmarktausschusses entsprechende Signale geben könnte, wie sie in Zukunft mit ihrem Bondportfolio verfahren will. Dass die Geldpolitik in den USA künftig nicht so straff sein wird, wie das der eine oder andere Marktakteur im ersten Halbjahr noch angenommen hatte, ist seit den jüngsten Anhörungen von Fed-Chefin Yellen vor dem US-Kongress klar. In diesem Monat hatte Yellen den Marktteilnehmern in Aussicht gestellt, dass das Tempo aus den Zinsanpassungen nach oben herausgenommen wird.Der Bund-Future mit September-Fälligkeit pendelte in der Bandbreite von 161,67 % bis 161,93 % und war im späten europäischen Handel bei 161,78 % mit 18 Ticks leicht im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank von 0,57 % am Dienstag bis auf 0,54 % und lag im späten europäischen Handelsgeschäft bei 0,55 %.Volatiler war der Handel bei griechischen Staatsanleihen. Die Rendite der zweijährigen Papiere bewegte sich von 3,18 % bis 3,55 % und lag abends bei 3,36 % nach 3,20 % am Vortag. Der griechische Bondauftritt vom Vortag bot den Akteuren noch ein wenig Gesprächsstoff. So rief etwa der Internationale Währungsfonds (IWF) Griechenland dazu auf, die Reformen weiter voranzutreiben, um die Bail-out-Programme im kommenden Jahr verlassen zu können und wieder einen eigenen Marktzugang zu etablieren. Griechenland will weitere Emissionen folgen lassen. Für die jüngste Emission wurde die Verteilung bekannt gegeben. Bei den neuen Investoren kamen 44 % aus den USA. Danach folgten: Großbritannien/Irland: 26 %, Griechenland: 14 %, Frankreich: 7 %, Spanien/Portugal/Italien: 3 %, Deutschland/Österreich: 3 %, sonstige Länder: 3 %. Bei den Investoren, die den Tender annahmen, sah die Verteilung wie folgt aus: Griechenland: 75 % Frankreich: 11 %, Schweiz: 6 %, Großbritannien/Irland: 4 %, USA: 3 %, sonstige Länder: 1 %.