Rohstoffe

Russland-Konflikt lässt Ölmarkt kalt

Die Akteure am Ölmarkt lässt der innenpolitische Konflikt in Russland derzeit kalt. Es hat bislang keine großen Preisbewegungen gegeben.

Russland-Konflikt lässt Ölmarkt kalt

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Russland-Konflikt lässt Ölmarkt kalt

Kaum Preisreaktion bei Brent - Kupferpreis gibt minimal nach

ku Frankfurt

Der Ölpreis hat sich am Dienstag leicht ermäßigt. Die wichtigste Rohölsorte Brent Crude gab um 0,7% auf 73,67 Dollar je Barrel nach. US-Leichtöl der Worte West Texas Intermediate verzeichnete ein Minus von 0,7% auf 68,91 Dollar. Damit bewegt sich der Ölpreis nach wie vor in einer rund 10 Dollar breiten Spanne, wobei die jüngsten Ereignisse in Russland, vor allem der Putschversuch das Söldnerunternehmens Wagner, wenig Eindruck an den Märkten gemacht hat. Nach Einschätzung von Rohstoffanalyst Craig Eslam von Oanda sind es derzeit die Zinserwartungen der Akteure am Terminmarkt, die den Ölpreis bewegen.

Auch die Rohstoffanalysten der Commerzbank sind der Einschätzung, dass der innenpolitische Konflikt in Russland keine tiefen Spuren an den Rohstoffmärkten hinterlassen hat - zumindest auf den ersten Blick. Beim Ölpreis habe sich nach einem richtungslosen Auf und Ab am Ende ein kleines Plus ergeben. Was die ultimativen Implikationen der Ereignisse sind, sei jedoch schwer abschätzbar, betont Analyst Thu Lan Nguyen. So sei es keineswegs sicher, dass ein Machtwechsel in Moskau automatisch mit dem Ende des Ukraine-Kriegs und damit dem Ende der Sanktionen gegen Russland einhergehen würde. Eine neue Regierung könne auch noch radikalere Züge tragen. Zudem gebe es Stimmen, die sagten, dass die Sanktionen gegen Russland kurzfristig verschärft werden könnten, um den Druck auf die bereits geschwächte Regierung nochmals zu erhöhen. Die Auswirkungen zusätzlicher Sanktionen würden sich nach Einschätzung der Commerzbank bei Öl in Grenzen halten, weil es bereits ein Ölembargo gegen Russlands seitens der EU gebe.

Der Preis des Industriemetalls Kupfer hat um 0,2% auf 8.371 Dollar je Tonne nachgeben. Gegenüber seinem 6-Monats-Tief von vor rund einem Monat hat er sich aber inzwischen um rund 7% erholt. Am Markt setzen die Akteure aktuell darauf, dass die chinesische Regierung die Konjunktur stützen wird.

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