AKTIEN

SAP-Aktie bricht ein

Softwareriese stürzt in der Spitze um 23 Prozent ab und zieht Dax in die Tiefe

SAP-Aktie bricht ein

wrü Frankfurt – Zum Wochenbeginn haben gleich zwei negative Nachrichten den Aktienmarkt gedrückt: der schwächere Ausblick vom Softwareriesen SAP und der massive Anstieg der Pandemiezahlen in Deutschland und Europa. Wobei der schwächere Ausblick für 2020 von SAP vor allem auf die Covid-19-Krise zurückzuführen ist. Corona hat also die Märkte weiter im Griff.Mit der Umsatzwarnung von SAP, die auch noch einherging mit der Rücknahme der mittelfristigen Zielsetzungen, hatte kaum jemand gerechnet. Entsprechend eröffnete die Aktie, die am Freitag noch mit 124,90 Euro geschlossen hatte, mit 100 Euro. Im Verlauf fiel das Dax-Schwergewicht bis auf 96,34 Euro zurück, was einem Tagesverlust von 22,9 % entspricht. Die Aktie schloss mit einem Minus von 21,9 % auf 97,50 Euro. Die DZ Bank hat SAP gleich in der Früh von ihrer Aktienauswahlliste heruntergenommen. Jetzt sind die meisten Analysten dabei, bei SAP neu zu rechnen. Immerhin: Am Tag des Kurssturzes hat SAP-CEO Christian Klein für 102 280 Euro (zu 102,28 Euro je Anteilschein) SAP-Aktien erworben und CFO Luka Mucic für 75 234 Euro (zu 104,49 Euro je Aktie).Da die Coronazahlen weiter angestiegen sind und erneute Lockdowns gut möglich erscheinen, schwächte sich auch der übrige Aktienmarkt ab. Der Dax schloss 3,7 % ermäßigt auf 12 177 Punkten. Der Euro Stoxx 50 verlor 2,9 % auf 3 105 Zähler. Der MDax, in dem SAP ja nicht enthalten sind, gab 2,1 % auf 26 704 Punkte ab.Im Dax verloren zwar die meisten Titel an Boden, doch konnte sich der Essenslieferdienst Delivery Hero um 1 % auf 92,60 Euro verbessern. Bayer meldete den Erwerb des Gentechnikspezialisten Asklepios Biopharmaceutical und legte 0,3 % auf 42,56 Euro zu. Vonovia ermäßigten sich um 1 % auf 55,94 Euro. Berenberg empfiehlt die Wohnimmobilienaktie aufgrund der Erwartung einer wachsenden Marge mit einem Kursziel von 63 Euro zum Kauf.In der zweiten Reihe schlug die Verschärfung der Pandemie bei etlichen Titeln durch. Deutsche Lufthansa verloren 5,2 % auf 8,05 Euro, Hugo Boss 5 % auf 22,01 Euro, Aroundtown 3,8 % auf 4,26 Euro, Hornbach Holding 6 % auf 85,40 Euro und CTS Eventim 4,4 % auf 41,76 Euro. Darüber hinaus büßten Grenke 6,1 % auf 32,60 Euro und Thyssenkrupp 4,9 % auf 4,44 Euro ein. Im Technologiesektor stürzten S&T um 7,4 % auf 16,19 Euro ab. Flatex jetzt im PrimeHingegen wurde New Work von M.M. Warburg von “Sell” auf “Hold” hochgestuft und legte um 5,7 % auf 239,50 Euro zu. Flatex wurde von der Deutschen Börse in den Prime Standard aufgenommen, so dass einer baldigen Aufnahme in den SDax nichts mehr im Wege steht. Die Aktie gewann 0,7 % auf 43 Euro.