Märkte am Abend

SAP ist jetzt wieder mehr als 300 Milliarden Euro schwer

Novo Nordisk ist nach einer Senkung des Ausblicks um rund 20% eingebrochen. Die SAP-Aktie hat weiter zugelegt und ist mit einem Börsenwert von über 300 Mrd. Euro das wertvollste Unternehmen Europas.

SAP ist jetzt wieder mehr als 300 Milliarden Euro schwer

Finanzmärkte

SAP ist jetzt mehr als 300 Mrd. Euro schwer

Novo Nordisk brechen um 20 Prozent ein – Heidelberg-Aktie haussiert

wrü Frankfurt

Am Dienstag haben sich die Aktienmärkte von den am Montag nach der Einigung im Zollstreit erlittenen Verlusten erholt. Dabei wurde der Deal von mehreren Strategen positiver gesehen als noch am Vortag. Mehr sei nicht drin gewesen, jetzt herrsche Sicherheit, und viele europäische Unternehmen könnten mit einem Zollsatz von 15% leben, wurde angemerkt. Der Dax gewann 1% auf 24.217 Punkte. Der MDax lag am Nachmittag 0,7% im Plus, der Euro Stoxx 50 gewann 1,1%.

Nachdem der Pharmakonzern Novo Nordisk seinen Ausblick aufgrund der Konkurrenzsituation erneut gesenkt hat, brach die Aktie bis zum Nachmittag um 21% ein. Durch den Hype um Abnehmmittel war die Aktie zwischenzeitlich bis zum wertvollsten Unternehmen Europas aufgestiegen und hatte dabei eine extrem hohe Bewertung aufgewiesen. Doch die Konkurrenz im Abnehmsektor ist eben groß. Jedenfalls ist die Novo-Nordisk-Aktie bereits in den vergangenen Monaten so richtig nach unten durchgereicht worden. Das wertvollste Unternehmen Europas ist übrigens inzwischen SAP. Der Softwarekonzern gewann bis zum späten Nachmittag 2,2% auf 249,50 Euro und weist damit eine Marktkapitalisierung von mehr als 300 Mrd. Euro auf.

Nach Meinung von Michael Barakos, Portfolio-Manager in der International Equity Group von J.P. Morgan Asset Management, sei eine Einigung für die Märkte gleichwohl positiv, da diese erst einmal Sicherheit für Investoren biete.

Insgesamt sollte sich die strategische Reaktion Europas auf die Herausforderungen in den Handelsbeziehungen positiv auf den weiteren Wirtschaftsausblick der Region auswirken, und ein auch längerfristig vielversprechendes Umfeld für Aktieninvestoren schaffen. „Wir sind überzeugt, dass der gewaltige Richtungswechsel der gesamten europäischen Wirtschaft im nächsten Jahrzehnt und darüber hinaus erheblichen Rückenwind verleihen wird“, erklärt Barakos. Europa könnte letztendlich aus dem Handelskonflikt mit den USA sogar gestärkt hervorgehen. Dies zeige sich auch in der Nachfrage der Anlegerinnen und Anleger nach europäischen Aktien, die nach Analyse von Michael Barakos seit einigen Monaten auf dem höchsten Stand seit Jahren sei.

Von den zuletzt veröffentlichten guten Zahlen und positiven Analystenkommentaren profitierten Deutsche Bank und ihre Tochter, die DWS Group, die 2,8% sowie 1,4% gewannen. Nach den Kursverlusten der vergangenen Tage, die Händler auf Gewinnmitnahmen zurückführten, waren Rüstungswerte wieder gefragt. Rheinmetall legten bis nachmittags 2,8% und MTU 2,7% zu.

Bei den Nebenwerten legten Heidelberger Druckmaschinen bis zum Nachmittag 36% zu. Denn Heidelberg hat den Einstieg in die Rüstungsindustrie bekannt gegeben. Die Gesellschaft positioniert sich erstmals mit einem konkreten Projekt im Verteidigungssektor und geht eine strategische Partnerschaft mit Vincorion ein. Im Rahmen einer Absichtserklärung wurde eine mehrjährige Zusammenarbeit vereinbart.

DZ empfiehlt Teamviewer

Nach guten Halbjahreszahlen mit kräftigem Ergebnisanstieg gewannen Teamviewer bis zum Nachmittag 5,4% auf 9,715 Euro. „Positiv sind die starke Profitabilität und die Tatsache, dass der Vorstand seinen bestehenden Ausblick bekräftigt hat“, analysiert die DZ Bank. Das Institut bestätigt sein Anlageurteil Kaufen mit einem Kursziel von 21 Euro.

Suss Micro Tech enttäuschten mit einer Gewinnwarnung und verloren bis zum späten Nachmittag 18,5% auf 33,08 Euro. Siltronic rechnet nun für das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Daraufhin büßte die Aktie 8,3% auf 40,50 Euro ein. K+S gaben Ad-hoc ein Gewinn (Ebitda) für das erste Halbjahr bekannt, der unter den Markterwartungen lag. Daraufhin verlor die Aktie 11%.