Schäubles Veto bremst die Märkte

Deutscher Leitindex schließt unverändert - Fed rückt in den Fokus

Schäubles Veto bremst die Märkte

kra Frankfurt – Die konsequente Ablehnung einer Banklizenz für den europäischen Rettungsmechanismus ESM durch die Bundesregierung hat Investoren am Dienstag zurück auf den harten Boden der Tatsachen geholt. Notierten die meisten europäischen Aktienindizes am frühen Nachmittag noch deutlich fester, rutschten sie steil in die Verlustzone, nachdem eine Sprecherin von Finanzminister Wolfgang Schäuble betont hatte, dafür bestehe keine Notwendigkeit. Der Dax erholte sich danach wieder und beendete den Handel unverändert bei 6 772 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab hingegen um 0,6 % auf 2 326 Zähler nach.Der Devisenmarkt hakte das Thema Banklizenz schnell ab. Der Euro, der am Nachmittag kurzzeitig auf das Vortagesniveau zurückgekehrt war, setzte bis zum Abend zu einer Aufwärtsbewegung an und notierte bei 1,2305 Dollar. Devisenanalysten sahen dies als Folge der Hoffnungen vieler Investoren, die Europäische Zentralbank (EZB) werde sich für ihre geldpolitische Sitzung am Donnerstag etwas zur Eindämmung der Schuldenkrise einfallen lassen. Hintergrund dieser Einschätzung ist die jüngste Aussage von EZB-Präsident Mario Draghi, er werde alles in seiner Macht Stehende für die Rettung der Gemeinschaftswährung unternehmen.Ehe Investoren sehen können, ob Draghi den Worten schon Taten folgen lässt, steht allerdings noch ein sehr spannender Mittwochshandel bevor. Neben einer Fülle von Quartalszahlen gehört dabei richtungsweisenden Stimmungsindikatoren sowie der Sitzung des für die Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed das Interesse. Im Tagesverlauf werden u. a. die Daten für den Einkaufsmanagerindex für China der Großbank HSBC sowie die Einkaufsmanagerindizes für die deutsche und die amerikanische Industrie veröffentlicht.