Schnäppchenjagd am deutschen Aktienmarkt
ku Frankfurt – Nach einem schwachen Start in den Handel hat sich der Dax am Dienstag nur zeitweise in die Gewinnzone retten können. In einem von Kaufzurückhaltung wegen der Fed-Zinssitzung und Konjunktursorgen geprägten Umfeld kam er zum Börsenschluss auf ein kleines Minus von 0,3 % bei 10 741 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab sogar um 0,8 % auf 3 040 Zähler nach.Für schlechte Stimmung an den weltweiten Aktienmärkten sorgte zunächst, dass der chinesische Präsident Xi Jinping anlässlich einer vielbeachteten Rede kein neues Konjunkturprogramm in Aussicht stellte. Zudem kündigte er auch keine weiteren chinesischen Konzessionen im Handelsstreit mit den USA an. Mit Besorgnis wurde zudem aufgenommen, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex den vierten Monat in Folge zurückgegangen ist. Händler sagten, im Tagesverlauf hätten später Schnäppchenjäger zugegriffen. Dann habe generell die Dynamik der Käufe zugenommen.Vor allem Aktien, die zuletzt deutlich unter Druck gestanden hatten, wurden gekauft. So verzeichneten K + S einen Tagesgewinn von 3,2 % auf 15,80 Euro. Die Anleger nahmen zur Kenntnis, dass das regenreiche Wetter für die Werke des Unternehmens an der Werra Erleichterungen gebracht hat. Zuvor hatte der niedrige Wasserstand der Werra dem Unternehmen große Probleme bereitet. Der Kurs von K + S hatte zuletzt stark nachgegeben. Im Frühsommer hatte die Aktie noch mit mehr als 25 Euro notiert. Im Dax kamen Covestro mit 43,67 Euro auf ein Plus von 1,8 %. Im Februar hatte die Aktie noch mit fast 100 Euro notiert. Zu den Gewinnern gehörten auch Lufthansa mit einem Aufschlag von 1,9 % auf 19,26 Euro. Die Fluggesellschaft profitiert vom mittlerweile wieder deutlich gesunkenen Ölpreis. Deutsche Post als Top-IdeeDeutsche Post verteuerten sich um 1,7 % auf 25,27 Euro. Die Analysten der Baader Bank haben den Titel in ihre Liste der “Top Stock Ideas” aufgenommen. Die Aktie wurde im September noch mit mehr als 30 Euro gehandelt, sackte danach aber deutlich ab.Gemieden wurden am Dienstag allerdings die Aktien des IT-Dienstleisters Nemetschek. Sie verbilligten sich um 5,1 % auf 91,65 Euro. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben Nemetschek von “Hold” auf “Reduce” heruntergestuft. Das Kursziel senken sie von 129 auf 85 Euro. Sie bewerten das Unternehmen zwar als wachstumsstark. Allerdings seien die positiven Aspekte bereits ausreichend im Kurs enthalten, heißt es.Ebenfalls unter einer Analystenmeinung litten Pfeiffer Vacuum. Die Aktie gab um 6,4 % auf 107,70 Euro nach. Die Anlageexperten der britischen Großbank HSBC senken ihr Anlageurteil von “Buy” auf “Hold” und das Kursziel von 170 auf 127 Euro. Pfeiffer und die Konkurrenten litten unter dem schwachen Investitionsverhalten der Kunden.