Finanzmärkte

Schwache Industriedaten bremsen Dax

Der Dax hat sich zum Ausklang der alten Börsenwoche wenig dynamisch gezeigt. Nach der jüngsten Rekordfahrt des Leitindex scheinen die Anleger auf neue Impulse zu warten.

Schwache Industriedaten bremsen Dax

xaw Frankfurt

Der Dax hat sich zum Ausklang der alten Börsenwoche wenig dynamisch gezeigt. Nach der jüngsten Rekordfahrt des Leitindex scheinen die Anleger auf neue Impulse zu warten, zugleich vermeldete das Statistische Bundesamt den zweiten Monat in Folge eine rückläufige Industrieproduktion. Während die Auftragslage robust ist, sind wichtige Komponenten wie Halbleiter im Zuge der wirtschaftlichen Erholung von der Pandemie knapp geworden. Auch angesichts weiter wachsender Produktionslücken zum Vorkrisenniveau kam der Dax trotz allgemein positiver Anlegerstimmung am Freitag lediglich um 0,2% auf 15234 Punkte voran.

Stärkster Wert im Leitindex war erneut die Aktie des Krisengewinners Delivery Hero, die um 2,6% auf 119,80 Euro zulegte. Nachdem sich die Marktteilnehmer angesichts wachsender Konjunkturhoffnungen im ersten Quartal von dem Essenslieferdienst abgewandt hatten, erhält die Aktie seit Anfang März wieder Zulauf. Schwung verlieh dem Titel zuletzt, dass Großaktionär Prosus seinen Anteil an Delivery Hero auf knapp ein Viertel ausgeweitet hat.

Auch Deutsche Post gehörten am Freitag mit einem Plus von 1,9% auf 48,05 Euro zu den Tagesgewinnern im Dax – der Konzern hatte seine Ergebnisprognose für 2021 angehoben. Am Ende des Leitindex lagen hingegen Continental mit einem Minus von 1,8% auf 110,94 Euro und die Aktie des Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen, die um 1,7% auf 41,50 Euro nachgab.

Schwach zeigten sich erneut auch Credit Suisse, die in Zürich um 2,3% auf 9,80 sfr zurückfielen und mit 9,74 sfr im Verlauf den bisher niedrigsten Stand im laufenden Jahr erreichten. Beobachter rechnen nach den Debakeln um den Zusammenbruch des US-Hedgefonds Archegos und der Implosion des britisch-australischen Forderungsfinanzierers Greensill, in deren Folge die Schweizer Großbank stark unter Druck geraten ist, mit einer längeren Phase der Unsicherheit beim Zürcher Finanzinstitut.

Derweil sind Italiens Staatsanleihen unter Verkaufsdruck geraten, die Rendite der zehnjährigen Titel erreichte auf 0,755% den höchsten Stand seit Anfang März. Die Investoren reagierten nervös auf eine Warnung der Europäischen Zentralbank vor verzögerten Auszahlungen aus dem EU-Wiederaufbaufonds zur Bewältigung der Corona-Folgen, wurde Italien doch besonders hart von der Krise getroffen.