AKTIEN

Schwacher Euro beflügelt den Dax

BNP Paribas enttäuscht die Anleger - Ölkonzerne unter Druck - Kurssprung bei LPKF

Schwacher Euro beflügelt den Dax

ku Frankfurt – Ein spürbar schwächerer Euro hat am Dienstag für leichte Gewinne am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax legte um 0,3 % auf 11 549 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 gab aber um 0,1 % auf 3 235 Zähler nach. Der Euro verbilligte sich um rund einen US-Cent auf 1,0676 Dollar, weil an den Märkten die Angst umgeht, bei der französischen Parlamentswahl im Mai könnte Marine Le Pen, die Chefin der Front National, gewinnen. Der bisherige Favorit François Fillon ist wegen des Skandals um die angebliche Beschäftigung seiner Ehefrau zurückgefallen. Le Pen strebt unter anderem den Austritt Frankreichs aus der Eurozone und eine Volksabstimmung über die Mitgliedschaft in der Europäischen Union an.Kräftig unter Druck geriet am Dienstag der Kurs der französischen Großbank BNP Paribas (-4,8 % auf 57,15 Euro). Das Institut hat zwar im vorigen Jahr den Gewinn um 15 % auf 7,7 Mrd. Euro anheben können. Die Erträge legten 1 % auf 43,3 Mrd. Euro zu. Die Dividende klettert auf 2,70 Euro/Aktie, nach 2,31 Euro für das Vorjahr. Allerdings blieb das Quartalsergebnis hinter den Erwartungen der Investoren zurück: Im Schlussquartal 2016 wurden von der Bank netto 1,44 Mrd. Euro verdient, während am Markt im Schnitt mit 1,57 Mrd. Euro gerechnet worden war. Es belasteten Abschreibungen auf das polnische Geschäft der Bank sowie Restrukturierungskosten in Belgien und Italien.Wenig Freude hatten die Anleger an den Quartalsergebnissen der Ölkonzerne BP und Statoil. BP büßten 4,1 % auf 4,65 Pfund ein, da sich das Ergebnis zu Wiederbeschaffungskosten nur auf 400 Mill. Dollar verdoppelte. Analysten hatten gemäß der Konsensschätzung jedoch mit einem Anstieg bis auf 560 Mill. Dollar gerechnet. Statoil (-3,1 % auf 151,70 nkr) kam auf einen operativen Verlust von 1,9 Mrd. Dollar, der vor allem auf eine Abschreibung von 2,3 Mrd. Dollar zurückzuführen ist. Grund dafür ist die zurückgenommene langfristige Erwartung für die Ölpreisentwicklung.Hannover Rück kamen auf einen Kursanstieg von 1,6 % auf 103,85 Euro. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer hat im vergangenen Jahr sein Nettoergebnis leicht auf 1,17 Mrd. Euro gesteigert und damit die Analysten-Erwartungen übertroffen. Das Unternehmen hatte zuvor 950 Mill. Euro in Aussicht gestellt.Der Aktienkurs des Maschinen- und Anlagenbauers Gea legte um 3,6 % auf 38,68 Euro zu. Das Unternehmen gab eine optimistischere Prognose für das laufende Jahr ab. Erwartet wird ein Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen (Ebitda) zwischen 620 bis 670 Mill. Euro. Damit würde in etwa wieder das Ergebnis des Jahres 2015 erreicht. Die Prognose steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass es keine negativen Währungseffekte gibt und dass sich das wirtschaftliche Umfeld nicht verschlechtert.Einen Kurssprung von 12,8 % auf 7,92 Euro verzeichneten die Titel des Laserspezialisten LPKF. Am Markt kam der Ausblick des Unternehmens für das laufende Jahr gut an. Zudem legte im abgelaufenen Geschäftsjahr der Umsatz um 4,9 % auf 91 Mill. Euro zu. Für 2017 werden nun Erlöse zwischen 92 und 100 Mill. Euro erwartet.Nicht gut an kam die Ankündigung einer Kapitalerhöhung durch das Spezialpharmaunternehmen Paion an. Die Titel verbilligten sich um 1,5 % auf 2,63 Euro. Das Unternehmen möchte etwa 2,4 Mill. neue Aktien zu je 2,05 Euro ausgeben. Das Bezugsverhältnis liegt bei 23 : 1.