Märkte am Mittag

Dax in Rekordlaune – Bundrenditen sinken

Der Dax ist auch am Mittwoch in Rekordlaune. Zinssenkungsfantasien beflügeln die Aktien. Die Bundrenditen sinken immer weiter.

Dax in Rekordlaune – Bundrenditen sinken

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind auch am Mittwoch in Rekordlaune. Beflügelt von Zinssenkungsfantasien kletterte der Dax am Mittwoch zur Mittagszeit um 0,3% auf 16.5575 Punkte und übertraf damit die erst am Dienstag erreichte Bestmarke. "Der Flurfunk an den Börsen vermeldet bereits Gerüchte, dass die Federal Reserve früher als erwartet die Zinswende einleiten werde. Solche Gedankenspiele beflügeln die Fantasie der Anleger und liefern den Treibstoff, dass auch Allzeithochs weiter gekauft werden", sagte Frank Sohlleder, Marktanalyst für Activtrades.

Viele Anleger stellen sich darauf, dass es in den kommenden Wochen und Monaten zu einer wirtschaftlichen Abschwächung dies- und jenseits des Atlantiks kommen wird, die dann auch die Zentralbanken auf den Plan ruft. Am Markt stellt man sich in diesem Zusammenhang auf Zinssenkungen ein. Auch an den übrigen europäischen Aktienmärkten ging es aufwärts: Der Euro Stoxx 50 gewann 0,4% auf 4.472 Zähler

An den europäischen Staatsanleihemärkten setzte sich die Tendenz zu niedrigeren Renditen der sicheren Papiere, die auch schon in den vergangenen Tagen und Wochen zu beobachten war, zur Wochenmitte fort. Die zehnjährige Bundrendite fiel bis auf 2,23% nachdem am Vortag noch 2,24% gemessen worden waren. Die Marke von 2% kommt damit immer mehr in Sichtweite.

Talfahrt in Asien gebremst

Nach dem größten Kursverlust seit fast sechs Wochen vom Vortag fassen die Anleger in Japan am Mittwoch wieder Mut. Die Hoffnungen auf eine Zinswende der weltweit wichtigsten Notenbanken festigten sich. Die am Dienstag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten seien zwar schwächer als erwartet ausgefallen, hätten aber zusammen mit robusten Daten aus dem Dienstleistungssektor die Annahme einer weichen Landung der Wirtschaft gestützt, da die US-Notenbank zu einer Lockerung der Geldpolitik übergehe, sagten Analysten.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte 1,8% höher bei 33.370 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 1,6% auf 2.380 Punkte. Der Chiphersteller Tokyo Electron legte um 2,13% zu und der Chiptestproduzent Advantest gewann 1,91% . Sakura Internet stieg um 10,17% und verzeichneten damit den dritten Tag in Folge starke Kursgewinne. Nvidia-CEO Jensen Huang hatte diese Woche angekündigt, dass der US-Halbleiterriese mit japanischen Unternehmen wie Sakura Internet zusammenarbeiten werde, um in Japan Fabriken für künstliche Intelligenz aufzubauen. Die Aktien des Cloud-Dienstleisters waren im vergangenen Monat um fast 90% gestiegen. Der "Ausverkauf der Renditen über die gesamte Kurve ist ein klares Zeichen dafür, dass sich der Markt in dieser Woche stark auf die Arbeitsmarktdaten konzentriert", sagte IG-Analyst Tony Sycamore.

Chinesische Aktien entwickelten sich am Mittwoch unterdurchschnittlich, nachdem die Ratingagentur Moody's am Dienstag den Ausblick für Chinas Bonitätsbewertung von stabil auf negativ gesenkt hatte. Sie begründete dies mit Risiken im Immobiliensektor und beim mittelfristigen Wirtschaftswachstum. Die Börse in Shanghai gab um 0,1% nach. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 0,2%.