Siemens Energy setzen ihren Rekordlauf fort
Siemens Energy setzen ihren Rekordlauf fort
Finanzmärkte
Siemens Energy setzen ihren Rekordlauf fort
Anleger halten sich vor dem US-Zinsentscheid zurück – Dax schließt nur minimal ermäßigt
wrü Frankfurt
Vor der US-Leitzinsentscheidung am Mittwochabend haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückgehalten. Der Dax schloss leicht um 0,1% ermäßigt auf 24.130 Punkten. Der MDax sowie der Euro Stoxx 50 gaben bis zum späten Nachmittag jeweils 0,3% nach. Am Anleihemarkt ermäßigte sich der richtungsweisende Bund-Future um 0,05% auf 127,39%. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erhöhte sich leicht auf 2,86%.
„Außer Kontrolle“
In ihrem 22. Jahresausblick beleuchten die Analysten von Sentix die Auswirkungen steigender KI-Investitionen, fragiler Staatshaushalte, Energieabhängigkeiten und struktureller Belastungen klassischer Wirtschaftsbereiche. „Aus unserer Sicht gerät die bisherige Kontrolle von Wirtschafts- und Finanzprozessen zunehmend außer Kontrolle“, sagen Patrick Hussy und Manfred Hübner. „Wir erwarten erhebliche Auswirkungen für Wirtschaft und Märkte, die nicht immer positiv ausfallen dürften. Unter anderem könnten stärker steigende Langfristzinsen deutliche Rückkopplungen auf die übrigen Risikoanlagen haben und manche Portfoliokontrolle „außer Kontrolle“ bringen.“ Inflation sei auf dem Vormarsch, die Rendite von Langläufer steige. „Silber ist unsere größte Überzeugung“, erklären die beiden Sentix-Analysten.
An der Dax-Spitze gewannen bis nachmittags Siemens Energy 3,2% und setzten ihren Rekordlauf fort. Das bisherige Jahresplus beläuft sich auf etwas mehr als 140%, womit der Kursgewinn der Aktie in diesem Jahr nur von Rheinmetall getoppt wird. Nordex legten im MDax um 7% zu und profitierten von der Aussicht des Windturbinen-Herstellers auf einen weiteren Auftrag und – wie auch Siemens Energy – von positiven Signalen vom Investorentag des US-Konkurrenten GE Vernova.
In einer Studie zur Medizintechnik von Exane BNP wird u.a. Fresenius als „Top-Pick“ herausgestellt. Daraufhin legten Fresenius 2,7% zu. Siemens Healthineers wurden zugleich auf „Neutral“ abgestuft und gaben 1,2% ab. Hingegen stufte Analyst Sartorius Vz. auf „Outperform“ hoch. Daraufhin legte die Aktie 1,7% zu.
Spielraum für Skepsis bei Börse
Die Aktie der Deutschen Börse ermäßigte sich bis zum späten Nachmittag um 2% auf 210,50 Euro. Damit liegt der Kurs der Aktie noch immer unter dem Ultimokurs von 2024 von 224,10 Euro. Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Deutsche Börse mit einem Kursziel von 245 Euro auf „Hold“ belassen. Die neuen mittelfristigen Ziele sprächen für eine bessere Kostenentwicklung, ließen aber auch Spielraum für Erlösskepsis, sagt Analyst Tom Mills.
Delivery Hero sprangen um 13% hoch. Nach der jüngsten Kursschwäche zwischen Mitte September bis Mitte November prüft das MDax-Unternehmen strategische Optionen, wozu auch weitere Verkäufe zählen. Erst kürzlich hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass der Essenslieferdienst unter dem Druck mehrerer Großaktionäre steht. Wegen der zunehmenden Konsolidierung in der Lieferbranche sei eine strategische Überprüfung durchzuführen und ein Verkauf des Unternehmens oder von Geschäftsteilen in Betracht zu ziehen, hatte es geheißen.
Für die Tui-Aktie ging es indes nach detaillierten Geschäftsjahreszahlen um 2,3% abwärts. Erstmals seit dem Existenzkampf in der Corona-Krise soll wieder eine Dividende gezahlt werden, was laut Analysten unerwartet kommt. Ansonsten nannte J.P. Morgan die aktuelle Geschäftsentwicklung des Touristikunternehmens durchwachsen.
RTL zurückgestuft
Für RTL ging es um 1,5% abwärts. Die US-Bank JPMorgan senkte die Aktie auf „Underweight“ und rechnet damit, dass der Medienkonzern seine Abonnenten-Ziele für 2026 wird zurückschrauben müssen.
