Siemens Energy startet mit Kursrückgang

Trotz Abspaltung bleibt Abschlag für Konzernmutter gering - Drei Siemens-Werte an deutscher Börse

Siemens Energy startet mit Kursrückgang

mic München – Siemens Energy ist mit einem Aktienkursrückgang und hoher Volatilität in die Existenz als börsennotierte Gesellschaft gestartet. Nach der ersten Feststellung in Höhe von 22,01 Euro je Aktie sank der Kurs bei nur geringen Umsätzen um 13 %, erholte sich aber schnell wieder und notierte gut 4 % im Plus. Dort konnte sich der Neuling nur kurz halten. Anschließend ging es wieder bergab. Die Siemens-Energy-Aktie beendete den Xetra-Handel mit einem Abschlag von 3,6 % auf 21,21 Euro.Damit billigten die Investoren Siemens Energy bei Xetra-Schluss eine Marktkapitalisierung von 15,4 Mrd. Euro zu. Zum Zeitpunkt der ersten Kursfeststellung waren es 16 Mrd. Euro gewesen. Zum Vergleich: Der Windkraftanlagenproduzent Siemens Gamesa, der zu 67 % im Besitz von Siemens Energy ist, kommt auf eine Kapitalisierung von 15,0 Mrd. Euro. Der Buchwert des Energy-Anteils in der Siemens-AG-Bilanz lag Ende März bei 17 Mrd. Euro.Die Siemens-Aktionäre hatten für zwei Anteilscheine jeweils eine Aktie von Siemens Energy erhalten. So wanderten 55 % von Siemens Energy in den Streubesitz. Der Aktienkurs der Siemens AG gab weit weniger nach, als rechnerisch zu erwarten gewesen wäre. Er sank bis zum Schluss des Xetra-Handels um 1,5 % auf 109,96 Euro, so dass die Siemens-Aktionäre einschließlich der Siemens-Energy-Aktie im Vergleich zum Freitag einen Wertzuwachs in ihrem Depot verbuchten.Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas erklärte bei der Eröffnungszeremonie an der Frankfurter Börse, bei der er gemeinsam mit Siemens-Energy-Chef Christian Bruch und dem Deutsche-Börse-Vorsitzenden Theodor Weimer als Redner auftrat, es werde neben der Siemens AG und der Siemens Healthineers AG nun ein dritter Spieler in einem “Ökosystem gleicher Interessenlagen” geschaffen, wie der Konzern erklärte. Anleger könnten gezielt in die Branche und das Geschäft ihrer Wahl investieren. Der scheidende Siemens-Chef Joe Kaeser ließ sich in einer Mitteilung mit dem Satz zitieren, dass mit eigenständigen Börsennotierungen die Wertschaffungspotenziale der jeweiligen Geschäfte deutlich besser als im Konglomerat erschlossen werden könnten. Höhere Ertragskraft als ZielSiemens Energy, das mit 91 000 Beschäftigten in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (30. September) rote Zahlen schrieb, werde in der Lage sein, die Ertragskraft zu steigern, betonte Thomas. “Dafür haben wir hervorragende Startbedingungen geschaffen.” Denn Siemens Energy sei ein wettbewerbsfähiges Unternehmen mit starker finanzieller Basis: “Wir sind überzeugt von der Leistungsfähigkeit dieses Unternehmens, von der Bedeutung seines Geschäfts auch für die moderne umweltbewusste Gesellschaft dieser Tage.”Bruch, der dem heutigen Siemens-Vorstandsvorsitzenden und künftigen Siemens-Energy-Aufsichtsratschef Joe Kaeser ausdrücklich dankte, wies auf den Zeitplan für das Spin-off hin, der extrem ambitioniert gewesen sei. Vor 511 Tagen habe der Konzern entschieden, Siemens Energy an die Börse zu führen.Weimer lobte, mit dem Prime Standard habe Siemens Energy das Segment mit den höchsten Transparenzanforderungen des regulierten Marktes gewählt: “Damit haben Sie sich als Kandidat für unsere Dax-Indizes qualifiziert.” Die Aufnahme in einen Index werde die Sichtbarkeit bei den Investoren deutlich steigern.