Siemens Healthineers brechen nach enttäuschendem Ausblick ein
Siemens Healthineers brechen nach enttäuschendem Ausblick ein
Aktienmärkte
Siemens Healthineers enttäuschen schwer
Dax dreht nach schwachem Beginn am Nachmittag doch noch ins Plus
wrü Frankfurt
Am Aktienmarkt hat erneut die laufende Berichtssaison für größere Bewegungen gesorgt. Schlusslicht im Dax waren Siemens Healthineers, die zu Handelsbeginn extrem hohe Verluste erlitten und am späten Nachmittag noch 6,6% im Minus lagen. Börsianer attestierten dem Medizintechnikkonzern ein enttäuschendes Schlussquartal 2024/25. Der starke Euro und Zölle haben dem Medizintechnikkonzern doch zu schaffen gemacht. Der Ausblick, also die Ziele für den Umsatz und mehr noch für das Ergebnis je Aktie im neuen Geschäftsjahr 2025/26, habe ebenfalls unter den Erwartungen gelegen.
Belastend wirke insbesondere die Prognose für das bereinigte Ergebnis je Aktie im neuen Jahr 2025/26, „auch wenn das Unternehmen üblicherweise konservative Prognosen abgibt“. Siemens Healthineers erwartet ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 2,20 bis 2,40 Euro, während Analysten im Schnitt eine Steigerung auf 2,48 Euro auf dem Zettel hatten.
Der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr impliziere ein Abwärtspotenzial für die durchschnittlichen Analysten-Schätzungen im niedrigen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich, rechnete Veronika Dubajova von der Citigroup aus. Sie blieb aber bei ihrer Kaufempfehlung und blickt gespannt auf den Kapitalmarkttag des Siemens-Konzerns, zu dem Siemens Healthineers mehrheitlich gehört.
Nach den schwachen Vorgaben aus Asien ging es am Dienstag auch mit dem deutschen Aktienmarkt zunächst weiter bergab. Nachdem aber dann die Wall Street freundlich eröffnete, drehte auch der Dax klar ins Plus. Der deutsche Leitindex schloss 0,5% verbessert auf 24.050 Punkten und notiert damit wieder über der Marke von 24.000 Zählern. Der MDax gewann bis zum späten Nachmittag 0,2%, während der Euro Stoxx 50 um 0,3% zulegte. Der S&P 500 erzielte im frühen Handel ein Plus von 0,4%.
BMW im Vorwärtsgang
Der Autobauer BMW schnitt im vergangenen Quartal wie nach der Prognosesenkung im Oktober erwartet ab. Die am Finanzmarkt viel beachtete operative Marge in der Autosparte stieg aber etwas stärker als von Analysten erwartet. Sie wäre ohne erhöhte Einfuhrzölle in die USA und die EU noch höher ausgefallen, hieß es von BMW. Mit zuletzt plus 4,9% eroberten die Aktien die Spitze im Dax.
Vorsichtige Ziele für das laufende Quartal drückte Qiagen mit 3,3% ins Minus. Damit ging die jüngste Kurskorrektur bei dem Biotech-Unternehmen weiter. Der bestätigte Jahresausblick impliziere nun ein schwächeres Schlussquartal, schrieb Analyst Tycho Peterson von Jefferies. Die Aktien des Pharmawirkstoff-Entwicklers Evotec waren mit einem Kurseinbruch von 15,2% das abgeschlagene Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax. Der in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich ausgeweitete operative Verlust wog letztlich schwerer als der anfangs positiv aufgenommene Verkauf der Just-Evotec Biologics EU SAS mit dem Standort im französischen Toulouse an Sandoz, der zudem nicht mehr überraschte. RBC-Analyst Charles Weston sprach von einem klar enttäuschenden dritten Quartal.
Aixtron deutlich im Plus
Für Fresenius ging es trotz positiver Nachrichten bis zum Nachmittag leicht nach unten. Der Krankenhausbetreiber und Arzneimittelkonzern berichtete über eine überraschend gute Gewinnentwicklung im dritten Quartal und hob die Ergebnisprognose an.
Beim schon zuletzt gefragten MDax-Spitzenreiter Aixtron konnten sich die Anleger über ein Kursplus von 9,7% auf 17,23 Euro sowie den höchsten Aktienkurs seit September 2024 freuen. Analyst Rohan Bahl von Barclays hob das Kursziel deutlich an auf nun 20 Euro und stufte die Aktie auf „Overweight“ hoch. Chips zum Management der für Künstliche Intelligenz (KI) benötigten Energie könnten zur aufregenden Wachstumsstory für den Halbleiterausrüster werden.
