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Signal für US-Rezession bremst den Dollar

Pfund zeitweilig auf tiefstem Stand seit Flash Crash im Oktober 2016 - Argentinischer Peso erholt sich

Signal für US-Rezession bremst den Dollar

sts Frankfurt – Hinweise auf ein Abgleiten der US-Volkswirtschaft in die Rezession haben den Dollar am Dienstag belastet. Dies stabilisierte den Euro und bremste einen Einbruch des britischen Pfunds. Der von ISM erhobene Einkaufsmanager-Index für die US-Industrie rutschte im August auf 49,1 von 52,2 Punkten im Vormonat ab. Werte unter 50 signalisieren ein Schrumpfen der weltgrößten Volkswirtschaft. Der Wert lag unter den niedrigsten Schätzungen in einer Bloomberg-Befragung von Volkswirten.”Die US-Notenbank wird diese Entwicklung notgedrungen und trotz des politischen Drucks mit weiteren Lockerungsmaßnahmen beantworten”, erklärte die BayernLB. “Der Geldmarkt preist jedenfalls eine Senkung des Leitzinses im September um 25 Basispunkte zu – Achtung – mehr als 100 % ein, sprich sogar eine Senkung um 50 Basispunkte wird nicht völlig ausgeschlossen.”Diese Perspektive übertrug sich auf den Dollar. Nachdem der Euro zuvor noch auf 1,0927 gefallen war, notierte er im späten europäischen Handel unverändert bei 1,0960 Dollar. Auch das britische Pfund konnte sich erholen und notierte 0,1 % höher bei 1,2083 Dollar. Zuvor war Sterling auf 1,1959 Dollar und damit den tiefsten Stand seit 11. Oktober 2016 gefallen, dem Tag eines Flash Crashs. Zugleich kostete der Euro mit 90,70 Pence 0,2 % weniger. Die zeitweilige Schwäche des Pfunds wurde auf das wachsende politische Chaos im Vereinigten Königreich zurückgeführt. Am späten Abend sollte sich entscheiden, ob es zu Neuwahlen kommt. Zuvor hatte Premierminister Boris Johnson seine Mehrheit im Unterhaus verloren.Noch vor Veröffentlichung des ISM-Index setzte der Yuan seine Abwertung fort. Mit 7,1844 Yuan pro Dollar war die chinesische Währung so schwach wie zuletzt Anfang 2008. Eine wichtige Rolle spielt dabei, dass sich im Handelskonflikt zwischen den USA und China keine Entspannung abzeichnet. Außerdem beunruhigt die Lage in Hongkong.Am zweiten Tag nach Einführung von Kapitalkontrollen setzt die argentinische Währung ihren Erholungskurs fort. Der Dollar verbilligte sich um 2,5 % auf 56,05 Peso.