ANLEIHEN

Solide Bondauktion in Spanien

Renditen steigen zum Teil deutlich an - Frankreich ebenfalls aktiv - Nigeria will in den Dollar

Solide Bondauktion in Spanien

kjo Frankfurt – Spaniens gestrige Auktion von vier Staatsanleihen ist problemlos über die Bühne gegangen. Marktteilnehmer sprachen insgesamt von soliden Ergebnissen für die Spanier. Die Renditen der Papiere stiegen zum Teil jedoch deutlicher an. Das führte bei den Investoren aber nicht zu Zurückhaltung und damit nicht zu Platzierungsproblemen für die Iberer. Es war von guter Nachfrage die Rede.Bei Spanien wird allzu häufig eine Bewertung der Staatsanleihen im Vergleich zu den Papieren von Italien vorgenommen, und Marktakteuren zufolge gelten die spanischen Papiere im aktuellen Umfeld als teuer im Vergleich zu ihren italienischen Pendants, trotz der jüngsten Spread-Ausweitungen in der Größenordnung von um die 8 Basispunkte. Denn innerhalb der Peripherie wird Spanien eher als ein stabilerer Credit angesehen. In diesem Zusammenhang wird auf die Ereignisrisiken rund um die italienischen Banken verwiesen, die dann auch auf der Ebene der Anleihen des Zentralstaates Italien Spuren hinterlassen könnten, d.h. die Anleihen könnten – zumindest zeitweise – unter Abgabedruck geraten, wenn es heftigere Probleme bei Italiens Bankhäusern geben sollte. Geholfen haben der spanischen Auktion gestern auch die Mittelrückflüsse an die Investoren in dieser Woche, die offenkundig wieder nach Anlage drängten. Am Dienstag bekamen die Investoren das Nominal einer ehemals zehnjährigen spanischen Anleihe zurückbezahlt. Dabei handelte es sich um ein Volumen von 20,5 Mrd. Euro. Zur Wochenmitte war eine italienische Anleihe mit ebenfalls ehemals zehn Jahren Laufzeit über 24,4 Mrd. Euro fällig.Spaniens Schuldenmanager offerierten den Investoren einen bis 2024 laufenden inflationsgeschützten Bond. Er ging zu einer Rendite von durchschnittlich 0,159 % nach zuvor 0,137 % weg. Hierüber wurden 863 Mill. Euro aufgenommen. Das Bid-to-Cover lag den Angaben zufolge bei 1,4 nach 1,8 bei der Auktion Anfang November 2016. Drei nominale TitelDes Weiteren gab es noch drei nominale Bonds. Ein zweijähriger Titel wurde am Markt zur Durchschnittsrendite von – 0,132 % nach zuvor – 0,234 % platziert. Darüber nahmen die Spanier 1,546 Mrd. Euro auf. Das Bid-to-Cover lag bei 2,3 nach 4 bei der Auktion am 19. Januar dieses Jahres. Der bis 2030 laufende Bond wurde zu durchschnittlich 2,147 % untergebracht nach 1,558 % bei der Versteigerung Anfang November 2016. Das Volumen lag bei 1,111 Mrd. Euro und das Bid-to-Cover bei unveränderten 1,5. Bei dem dritten Bond handelte es sich um die Laufzeit 2037, die zu 2,604 % nach 1,77 % (Oktober 2016) wegging. Hierüber kamen 795 Mill. Euro zusammen. Das Bid-to-Cover wurde mit 1,5 nach 1,4 angegeben.Frankreich trat mit den beiden Laufzeiten 2026 und 2031 am Markt auf. Der bis 2026 laufende Bond ging zur Rendite von 1,07 % weg nach 0,78 % bei der vorigen Versteigerung Anfang Januar dieses Jahres. Hierüber wurden knapp 4 Mrd. Euro aufgenommen. Der 2031 fällige Titel wurde zu 1,48 % bei den Anlegern platziert nach 1,14 % Anfang Dezember 2016. Das Volumen lag gestern bei knapp 3 Mrd. Euro.Die gute Stimmung am Markt lockt weitere Emittenten an. Nun will auch Nigeria aktiv werden. Das Land vergab gestern die Mandate an Citigroup und Standard Chartered, die nun Investoren-Meetings organisieren sollen. Im Gespräch ist ein Bond im Dollar; die Laufzeit könnte nach dem gegenwärtigen Stand der Planungen bis zu 15 Jahre gehen. Die Single-B-Adresse trifft heute die ersten Anleger in London. Kommende Woche finden Gespräche in den USA statt. Die Emission könnte frühestens ab der zweiten Hälfte der kommenden Woche stattfinden.