Solide Nachfrage für neue zehnjährige Bundesanleihe
kjo Frankfurt – Auch wenn die Rendite der Bundesanleihen in der jüngeren Vergangenheit deutlicher angestiegen ist, kommt es doch bei den Auktionen des Bundes auf diesen höheren Niveaus nicht zu einem deutlichen Nachfrageschub. Allerdings halten sich die Anleger in Erwartung noch höherer Sätze bei den Versteigerungen auch nicht in größerem Umfang zurück, so dass der Bund in der Folge mit Nachfrageschwierigkeiten zu kämpfen hätte. Die Nachfrage gilt am Markt als solide.Gestern gab es nun eine neue zehnjährige Bundesanleihe, die mit einem höheren Kupon ausgestattet ist als das Vorgängerpapier. Angesichts des höheren Marktniveaus versah die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement für den Bund durchführt, das neue Zehnjahrespapier mit einem Kupon von 0,5 %. Der Vorgängertitel hat noch einen Kupon von 0,25 %. 28 Banken sind mit dabeiVon der Anleihe hatte die Finanzagentur 5 Mrd. Euro im Angebot. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt, – kamen Bietungen über 5,658 Mrd. Euro, so dass es nicht zu einer Unterdeckung kam. Von den Bietungen entfielen 1,196 Mrd. Euro auf Kursgebote und 4,462 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 28 Banken der aktuell 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 49 Gebote ab, teilte die Finanzagentur später mit.In die Zuteilung gingen Titel über 4,0096 Mrd. Euro ab einem Kurs von 99,08 %. Der gewogene Durchschnittskurs war mit 99,10 % etwas höher. Die Anleger bekamen die Anleihe zur durchschnittlichen Rendite von 0,59 %. Bei der vorigen Auktion, d.h. der letztmaligen Aufstockung des Vorgängerpapiers am 14. Juni, lag die Rendite bei 0,26 % und damit bei weniger als der Hälfte des gestrigen Satzes. Die Überdeckung war bei 1,4. Papiere für 990,4 Mill. Euro gingen in die sogenannte Marktpflegequote. Dies ist der Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung am Sekundärmarkt übernimmt aber die Finanzagentur.Am Bondprimärmarkt der Eurozone trat auch noch Portugal auf. Das Land versteigerte einen 28 Jahre laufenden Bond. Das war die längste Anleihelaufzeit, die die Portugiesen seit dem Jahr 2009 im Wege der Auktion an den Markt gebracht haben. Das Papier ging zu einer Rendite von 3,977 % an die Investoren. Eine Rendite von 4,235 % wurden im April des Jahres 2016 erzielt, als das Papier aber via Bankensyndikat an den Markt gebracht wurde. 315 Mill. Euro wurden hierüber gestern aufgenommen. Des Weiteren konnten die Anleger bei einem zehnjährigen Titel zugreifen, über den 685 Mill. Euro lockergemacht wurden. Die Rendite lag bei 3,085 % nach 2,851 % bei der Auktion im vorigen Monat.