EUROPÄISCHER BONDMARKT

Spaniens Geldmarktrenditen steigen

Dreimonatssatz fast verdreifacht - Negative Rendite am kurzen Ende für den ESM

Spaniens Geldmarktrenditen steigen

kjo Frankfurt – Die Renditen in der Eurozonenperipherie haben über Wochen nur den Weg nach unten beschritten. Im Falle von Spanien wurde dieser Trend gestern nun unterbrochen. Bei einer Auktion von Geldmarktpapieren mussten die Spanier mehr als bei der vorangegangenen Versteigerung dieser Titel bezahlen. Allerdings hielten Marktteilnehmer auch fest, dass die Renditen weiterhin auf einem sehr niedrigen absoluten Niveau liegen.An den Start gegangen waren die spanischen Schuldenmanager mit zwei Geldmarktpapieren, und zwar mit den Laufzeiten von drei und neun Monaten. Bei dem Dreimonatspapier kletterte die Rendite auf 0,331%. Bei der vorigen Versteigerung dieser Laufzeit am 23. April zahlten die Spanier den rekordniedrigen Satz von 0,12%. Über den Titel nahmen sie gestern 892 Mill. Euro auf. Das Bid-to-Cover wurde mit 4,3 nach 3,8 bei der vorigen Auktion angegeben. “Die dreimonatigen Renditen stiegen ein wenig an, aber sie waren schon so niedrig, dass es nur noch wenig Raum für weitere Rückgänge gab”, sagte Jose Luis Martinez, Stratege bei der Citigroup, zu Reuters.Auch bei dem in neun Monaten auslaufenden Titel kam es zu Renditesteigerungen, die allerdings nur minimal waren. Hier kletterte der Satz von 0,787% bei der Auktion im April auf nunmehr 0,789%. Hierüber wurde mit 2,619 Mrd. Euro der Löwenanteil aufgenommen. Das Bid-to-Cover gaben die Schuldenmanager mit 2,2 nach 2,4 an. Insgesamt nahmen die Spanier 3,511 Mrd. Euro auf und landeten damit praktisch auf dem angekündigten Maximalwert der Bandbreite von 2,5 bis 3,5 Mrd. Euro.Spanien hat in den vergangenen Monaten von der expansiven Geldpolitik diverser Notenbanken, darunter die Fed und die Bank of Japan, aber auch von der Ankündigung der Europäischen Zentralbank profitiert, alles Erforderliche zu unternehmen, um den Euro zu erhalten. Die leichten Renditeanstiege bei der gestrigen Auktion wurden am Markt nicht als Zeichen einer Trendumkehr gewertet. Aber es wurde im Handel registriert, dass es zumindest im Falle von Spanien nicht weiter in Richtung von 0% ging.Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) trat ebenfalls am Geldmarkt auf. Verkauft wurden sechsmonatige Papiere, die den ESM letzten Endes aber nichts kosteten, da sie zu einem negativen Satz an die Anleger gingen. Es gab Gebote im Umfang von 4,216 Mrd. Euro. Zugeteilt wurde ein Volumen von 1,9659 Mrd. Euro. Die Durchschnittsrendite lag bei – 0,0010%. Die Cover Ratio lag bei 2,1.Die schwedische SEK (Svensk Exportkredit) schloss ihren Auftritt mit einem dreijährigen Bond im Dollar ab. Der Titel wurde 1,25 Mrd. Dollar schwer und zahlt einen Spread von 14 Basispunkten (BP), nachdem er mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 15 BP” vermarktet worden war. Bank of America/Merrill Lynch, Barclays, Mizuho und Nomura waren die Konsortialführer des Doppel-A-Emittenten. OKB schließt Deal abAuch die OKB (Österreichische Kontrollbank) beendete ihre Dollaremission. Über das fünfjährige Papier wurden 1,75 Mrd. Dollar aufgenommen. Das Buch soll mehr als 3Mrd. Dollar schwer gewesen sein. Der Bond zahlt den Investoren einen Spread von 17 BP, nachdem erste Spread-Überlegungen für den Titel in die Richtung des “Bereiches von 20 BP” gegangen waren und die Anleihe später mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 18 BP” vermarktet worden war. Citigroup, Goldman Sachs, HSBC und J.P. Morgan waren die Lead Manager. Die OKB wird vom österreichischen Staat garantiert.—– Wertberichtigt Seite 8