ANLEIHEN

Spaniens Geldmarktsätze fallen tiefer ins Minus

Bank of England gelingt zweiter Versuch der Gilt-Aufkäufe - Bundrenditen steigen leicht an

Spaniens Geldmarktsätze fallen tiefer ins Minus

kjo Frankfurt – Am europäischen Primärmarkt kehrt immer mehr die Sommerruhe ein, die Emissionen nehmen spürbar ab. Viele Adressen bleiben nun lieber in der Defensive. Spanien hat in dieser Situation gestern aber noch eine Geldmarktauktion über die Bühne gebracht und traf dabei noch auf eine gute Nachfragesituation. Die Auktion von Anleihen am Donnerstag ist allerdings abgesagt.Die Schuldenmanager des Landes traten mit sechs und zwölf Monate laufenden Papieren auf. Beide Titel gingen zu negativen Renditen weg. Die Sätze waren zudem jeweils noch etwas tiefer als bei den Versteigerungen im vorigen Monat. Das Sechsmonatspapier bekamen die Investoren zu einem Satz von – 0,255 % nach – 0,246 % bei der vorangegangenen Versteigerung. Hierüber wurden gestern 986 Mill. Euro aufgenommen. Das Bid-to-Cover wurde mit 3,9 nach 5,8 angegeben. Das in zwölf Monaten auslaufende Papier wurde zu – 0,20 % bei den Investoren platziert nach – 0,187 % bei der vorigen Auktion. Hierüber nahmen die Spanier mit 3,972 Mrd. Euro den Löwenanteil des Kapitals auf. Das Bid-to-Cover war den Angaben zufolge bei 1,9 nach 1,6 bei der vorigen Auktion. Insgesamt beschafften die Schuldenmanager über das kurze Marktende somit 4,958 Mrd. Euro. Angekündigt hatten sie für die Auktion eine Volumenbandbreite von 4,5 bis 5,5 Mrd. Euro.Im Blick hatten die Anleger gestern auch den zweiten Aufkaufversuch der Bank of England (BoE) im Rahmen ihres gerade Anfang des Monats wieder reaktivierten Quantitative Easing. Bei dem ersten Versuch des Aufkaufs in der Vorwoche hatten die britischen Währungshüter nicht ausreichend Material zusammenbekommen. Viele Investoren hielten sich in Erwartung weiter steigender Bondnotierungen mit Verkäufen zurück. Gestern gingen die Notenbanker an das lange Marktende. Aufgerufen wurden im Rahmen des Aufkaufs Gilt-Laufzeiten von 2032 bis 2068.Bei dem zweiten Versuch bekamen die Zentralbanker aber ausreichend Material zusammen. Die von Investoren angebotene Menge an Anleihen lag über dem letzten Endes von der BoE angekauften Volumen. Die BoE gab dieses Verhältnis (Offer-to-Cover-Ratio) später mit 2,67 an. Die Renditen stiegen danach wieder etwas an. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit war im späten Handel bei 166,70 % mit 54 Ticks im Minus. Die zehnjährige Bundrendite kletterte von – 0,07 % auf – 0,03 %. Das war zugleich das Tageshoch.