AUSBLICK

Spannende Woche für Europas Märkte

Positionsbereinigungen nach der Italien-Wahl - EZB tagt am Donnerstag - US-Arbeitsmarktbericht steht an

Spannende Woche für Europas Märkte

Von Kai Johannsen, FrankfurtDie Akteure an den europäischen Finanzmärkten stehen vor einer spannenden Woche. Denn zum einen müssen sie zum Wochenauftakt die Parlamentswahlen in Italien verarbeiten. Zum anderen steht am Sonntag auch die zu erwartende Zustimmung der SPD-Mitglieder zu einer neuerlichen schwarz-roten Koalition an. Da mit Blick auf den Ausgang der Wahlen in Italien zuletzt noch immer ein gewisses Restrisiko bestand, dürften zum Handelsstart in die neue Woche wahrscheinlich einige Absicherungen glattgestellt werden, was nach Einschätzung der Zinsexperten der Commerzbank bei den Anleihen aus der Eurozonenperipherie für Bewegung sorgen dürfte. In den folgenden Tagen sollten die Risikoaufschläge der italienischen Anleihen dann eher fallen. Sollte die Wahl in Italien doch größere Überraschungen mit sich bringen, dürfte zum Auftakt der neuen Woche Sicherheit bei den Anlegern wieder groß geschrieben werden. Dann werden die Bundesanleihen als sicherer Hafen angesteuert und die zehnjährige Bundrendite, die sich in den vergangenen Tagen von ihren jüngsten Hochs noch deutlicher entfernt hat, dürfte dann weiter sinken.Positive Impulse erwartet die Commerzbank im weiteren Wochenverlauf von der anstehenden Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Denn die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi auf der anschließenden Pressekonferenz werden laut Commerzbank kaum die aktuellen Markterwartungen einer ersten Zinserhöhung um 10 Basispunkte in etwa einem Jahr untermauern. Zwar werde der Rat wohl eine Änderung der Forward Guidance diskutieren, mit dem Ziel, sie im April entsprechend anzupassen. Das würde aber auch nur bestätigen, was der Markt erwartet, das heißt, dass die Käufe nach September zurückgeführt werden, so die Commerzbank.Am Freitag kommt dann das monatliche Daten-Highlight, der US-Arbeitsmarktbericht. Für den Monat Februar gehen die Experten von 195 000 neuen Stellen aus nach 200 000 neuen Arbeitsplätzen im Jahresauftaktmonat. Die Arbeitslosenquote wird mit 4 % nach 4,1 % erwartet. Bei den Stundenlöhnen gehen die Experten von einem Plus von 0,3 % aus, genauso viel wie im Monat zuvor.Am Aktienmarkt haben die Anleger die Dividendensaison im Blick. Die Aktionäre bekommen in Deutschland dieses Jahr die Rekordsumme von 47 Mrd. Euro überwiesen (+ 9 % gegenüber Vorjahr). Die Korrektur an den Aktienmärkten hat dazu geführt, dass die Dividendenrenditen wieder etwas gestiegen sind. Nach Berechnungen der DZ Bank bietet der Dax eine Rendite von 3,2 %, was dem Durchschnitt der vorigen 15 Jahre entspreche und in einem Umfeld steigender Gewinne und Dividenden attraktiv erscheine.