AUSBLICK

Spitze im Eonia gibt Markt Rätsel auf

US-Politik und Jobzahlen nächste Woche im Fokus

Spitze im Eonia gibt Markt Rätsel auf

Von Dietegen Müller, FrankfurtDie Rekordfahrt am US-Aktienmarkt hat in Frankfurt nicht verhindern können, dass dort die Kurse im Wochenverlauf verloren. Mit ein Grund, der herumgereicht wurde, ist die Stärke des Euro, die temporär auf die Gewinnentwicklung vieler Unternehmen drückt. Am Freitag belastete die Börsen, dass der frühere Sicherheitsberater von Donald Trump, Michael Flynn, gegen den US-Präsidenten aussagen will.Mit Interesse wird am Markt auch verfolgt werden, wie sich der unbesicherte Tagesgeldsatz Euro OverNight Index Average (Eonia) entwickelt. Er war von – 0,36 % oder tiefer beim Mittwochs-Fixing auf – 0,30 % und beim Donnerstags-Fixing auf – 0,24 % hochgeschnellt. Am Markt wird über die Ursache gerätselt – womöglich könnte ein außereuropäisches Institut dahinter stehen, das stichtagsbezogen einen höheren Liquiditätsbedarf hatte. Die Commerzbank meint: “Die Spitze fördert vor allem die Defizite der Methode zutage, darunter insbesondere das geringe Volumen zugrunde liegender Transaktionen, die Konzentration und die geringe Zahl der Panelbanken”. Die Europäische Zentralbank könne deshalb gezwungen sein, sich mit der Einführung einer neuen unbesicherten Overnight-Benchmark zu beeilen, so die Commerzbank.In der kommenden Woche steht ferner die weitere Debatte über die Steuerreform in den USA an. Bis zum 8. Dezember muss eine neue Haushaltsschuldengrenze im Kongress verabschiedet werden, damit es nicht zu einem Government Shutdown kommt. In puncto Wirtschaftsdaten sind der Auftragseingang der Industrie am Montag und die Arbeitsmarktdaten für November im Fokus. Letztere kommen als ADP-Beschäftigungsbericht am Mittwoch und am Freitag in Form der offiziellen Statistik. Am Freitag wird noch das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan veröffentlicht. Insgesamt wird am Markt erwartet, dass die US-Notenbank Fed dann auf ihrer Sitzung am 13. Dezember den Leitzins um 0,25 Basispunkte anheben wird.In Europa steht ebenfalls Gewichtiges aus der Politik auf der Agenda, so am Montag weitere hochrangige Gespräche über die Modalitäten des Brexit. Daten zum Auftragseingang und zur Industrieproduktion in Deutschland versprechen in der kommenden Woche zudem Aufschluss über die Konjunkturentwicklung.