Starke ETF-Nachfrage im August
Starke ETF-Nachfrage im August
Laut State Street waren vor allem Aktienprodukte gefragt
wrü Frankfurt
Im August hat sich der europäische ETF-Markt erneut einer starken Nachfrage erfreut, stellt State Street fest. "In Summe waren Netto-Zuflüsse von 11,1 Mrd. Dollar zu verzeichnen, so dass seit dem Jahresanfang mehr als 100 Mrd. Dollar investiert wurden", sagt Sophia Wurm, Vice President SPDR ETFs bei State Street Global Advisors. "Der Großteil entfiel diesmal (anders als im Vormonat) auf den Aktienbereich. Mehr als 7,2 Mrd. Dollar (annähernd so viel wie im Vormonat) an neuen Geldern wurden investiert, während Anleihen-ETFs ebenfalls auf 3,8 Mrd. Dollar kamen." Die Schere zwischen den beiden Assetklassen sei dabei ab der Monatsmitte deutlich auseinandergegangen.
US-Aktien gesucht
Auch wenn sich die globalen Aktienmärkte im August in der Summe wenig bewegt hätten, allerdings mit freundlicher Tendenz Richtung Monatsende, seien Aktien-ETFs bei Anlegern hoch im Kurs gestanden. "Da sich die Anzeichen auf ein mögliches Soft Landing der US-Konjunktur mehren und die US-Wirtschaft damit zu anderen entwickelten Wirtschaftsräumen relativ gesehen eher gut dasteht, führen ETFs mit einem Bezug zu US-Aktien ( 1,8 Mrd. Dollar) und auch globalen Benchmarks mit hohem US-Anteil ( 2,2 Mrd. Dollar) die Rangliste an", erläutert Wurm. "Trotz schwacher Performance – gemessen am MSCI Emerging Markets – profitierten sogar Schwellenländer-Aktien-ETFs ( 570 Mill. Dollar)." Während die in diesem bekannten Index vertretenen Standardwerte im August mit Abgaben zu kämpfen gehabt hätten, konnten sich Nebenwerte aus den Schwellenländern (MSCI Emerging Markets Small Caps) dieser Tendenz aber entziehen. Dies gehe unter anderem auf eine hohe Gewichtung von indischen, taiwanesischen und südkoreanischen Aktien sowie einen relativ gesehen geringen Anteil an chinesischen Aktien zurück.
Short-Duration-ETFs beliebt
In den Bereich nachhaltige Aktienstrategien seien 2,9 Mrd. Dollar allein im August geflossen. "Auch hier waren die USA das beliebteste Anlageziel", erklärt Wurm. "Die unverändert inversen Zinsstrukturkurven in den USA und auch in Teilen Europas resultierten in weiteren Zuflüssen in Short-Duration-Anleihen-ETFs (2,5 Mrd. Dollar)." Weitere starke Zuflüsse habe es in US-Staatsanleihen sowie europäische und britische Staatsanleihen gegeben.
Bei Schwellenländer-Anleihen hätten sich die Anleger hingegen zurückgezogen, hier lagen die Abflüsse bei 714 Mill. Dollar. Darüber hinaus gab es Rückflüsse in Unternehmensanleihen guter Qualität (Investment Grade) und schwacher Bonität (High Yield). Beide zusammen hätten fast 1,4 Mrd. Dollar verloren.
