AKTIEN

Starker Euro macht Aktienmarkt zu schaffen

Dax büßt 0,5 Prozent ein - Aktien von Fernsehsendern nach WPP-Gewinnwarnung gemieden

Starker Euro macht Aktienmarkt zu schaffen

ku Frankfurt – Am europäischen Aktienmarkt hat sich die positive Stimmung des Vortags am Mittwoch nicht gehalten. Nach anfänglichen Kursgewinnen rutschte der Dax im Tagesverlauf ins Minus. Den Handel beendete er mit einem Abschlag von 0,5 % mit 12 174 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,5 % auf 3 440 Zähler nach.Händlern zufolge hat die Kurse belastet, dass der Euro gegenüber dem Dollar zulegte, auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump hin, das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta aufzukündigen. Zudem hieß es, dass sich die Marktteilnehmer wegen der heute beginnenden Notenbankertagung im amerikanischen Urlaubsort Jackson Hole zurückhielten.Deutlich unter Druck gerieten im MDax ProSiebenSat.1. Der Titel gab um 3,7 % auf 32,81 Euro nach. Die Aktie wurde in Sippenhaft genommen, nachdem der britische Werbekonzern WPP seine Prognose senkte. ProSiebenSat.1 ist stark auf die Werbeeinnahmen im Fernsehgeschäft angewiesen. WPP selbst verzeichneten in London den stärksten Kurseinbruch seit 17 Jahren. In der Spitze verbilligte sich die Aktie um 13 %. Die Börsensitzung beendete sie mit einem Abschlag von 10,9 % auf 14,20 Pfund. Die weltgrößte Werbeagentur sagt für das laufende Jahr einen Umsatzanstieg von lediglich null bis 1 % voraus. Die Werbeagentur hat bedeutende Großkunden wie Unilever und Procter & Gamble unter Vertrag, die derzeit ihre Kosten unter Kontrolle halten wollen. Auch andere Fernsehsender gerieten am Mittwoch an der Börse unter Druck. ITV büßten 1,9 % auf 1,63 Pfund ein, Mediaset 1,7 % auf 3,33 Euro und RTL 1,6 % auf 65,92 Euro.Im MDax zeigten sich K + S mit einem Kursanstieg von 4,5 % auf 20,80 Euro dynamisch. Den Angaben eines Börsenbriefs zufolge soll der aktivistische Hedgefonds Elliott des amerikanischen Milliardärs Paul Singer ein Auge auf den deutschen Konzern geworfen haben.In Mailand legten Fiat Chrysler um weitere 5,8 % auf 12,13 Euro zu. Bereits am Vortag hatte es Berichte über ein Interesse des chinesischen Autoherstellers Great Wall an der Übernahme des italienisch-amerikanischen Konzerns gegeben. Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley und Jefferies sprachen sich jetzt für eine Aufspaltung von Fiat Chrysler aus. Adva droht UmsatzverlustIm TecDax zeigten sich Adva Optical besonders schwach (-7,7 % auf 5,82 Euro). Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben die Titel zum Verkauf empfohlen. Sie befürchten, dass der Kunde Amazon zum Konkurrenten Cienna wechseln könnte. Damit stünden bei Adva Optical Erlöse von rund 40 Mill. Euro auf dem Spiel, schreiben sie.Glänzen konnten in dem Index hingegen die Titel von RIB Software. Sie verteuerten sich um 6,5 % auf 16,10 Euro. Die Analysten von Warburg Research raten zum Kauf des Titels. Sie äußern die Meinung, dass die vom Management veröffentlichten Jahresziele zu konservativ seien, nachdem das Unternehmen einen größeren Auftrag aus der Schweiz erhalten hat.Borussia Dortmund verteuerten sich um 2,6 % auf 7,14 Euro. Mit in der Spitze 7,19 Euro erreichte die Aktie den höchsten Stand seit 16 Jahren. Der Transfer des Spielers Ousmane Dembélé zum FC Barcelona erscheint nun wahrscheinlicher. Borussia Dortmund verlangt rund 150 Mill. Euro für den Wechsel.