Stärkere Dynamik der Weltwirtschaft erwartet

Goldman sieht USA und China als Haupttreiber an

Stärkere Dynamik der Weltwirtschaft erwartet

ck Frankfurt – Goldman Sachs rechnet im Verlauf des Jahres 2013 mit einer Beschleunigung des globalen Wirtschaftswachstums. Im zweiten Halbjahr sowie im kommenden Jahr werde die Weltwirtschaft ein stärkeres Wachstum als in den vorangegangenen Jahren erleben, erklärte Huw Pill, Chief European Economist, gestern auf der Global Strategy Conference des Instituts in Frankfurt. Haupttreiber der Entwicklung würden die USA und China. Bis zum Jahr 2016 ultralockerFür die USA erwartet Goldman Sachs für das zweite Halbjahr einen Anstieg des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts auf 3 %. Für 2014 wird ein Wachstum von 3,5 % veranschlagt. Für Impuls wird u. a. der massive Ausbau der Schieferölförderung sorgen. Das werde zu einer Angebotsausweitung und nachgebenden Ölpreisen führen. Bis zum Jahr 2016 werde der Preis für die Sorte WTI (derzeit bei rund 95 Dollar) allmählich auf 85 Dollar sinken. Das werde ein nachhaltigeres Wirtschaftswachstum ermöglichen. Darüber hinaus verwies Pill auf die Erholung am Häusermarkt und die ultralockere Geldpolitik der Zentralbank Fed, die nach Einschätzung von Goldman Sachs sogar bis ins Jahr 2016 anhalten wird. Trotz des anziehenden Wachstums werde die Inflation kein Problem sein, da noch erhebliche Kapazitätsüberschüsse vorhanden seien. Goldman Sachs rechnet für 2013 und 2014 mit Jahresinflationsraten von 2,2 % und 1,7 % nach 2,6 % im Jahr 2012.Für das zweite Zugpferd der Weltwirtschaft, China, erwartet die Bank in den Jahren 2013 und 2014 einen Anstieg des Wachstums von 7,7 % auf 8,2 % und 8,4 %. Im Euroraum werde die Wirtschaftsleistung im neuen Jahr dagegen nach einem Rückgang um 0,4 % um weitere 0,2 % schrumpfen, so Pill. Die EZB habe zwar einen Kollaps des Finanzsystem verhindert, aber um den Preis, dass der Anreiz zu Reformen abgeschwächt worden sei. Zu erwarten sei ein anhaltendes Durchwurschteln. Das Wachstum Eurolands werde bis 2016 unterhalb des Trends verharren. Europa sei mit bereits erheblichen Ungleichgewichten in die Krise gegangen. Die schmerzhafte, aber notwendige Entschuldung des Privatsektors und fiskalische Konsolidierung belaste die Nachfrage. Zudem müssten Länder wie Spanien und Italien ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Frankreich habe noch gar nicht damit begonnen. Für Deutschland ist Goldman Sachs zuversichtlicher. Vor dem Hintergrund einer Erholung der Weltwirtschaft und eines sich verbessernder Finanzierungsumfeld rechnet die Bank für das neue Jahr mit einem Wachstum von 0,8 % in diesem und von 1,9 % im nächsten Jahr.