AKTIEN

Stimmung an den Aktienmärkten hellt sich auf

Dax legt um 2,1 Prozent zu - Britische Bankenwerte von Premier-Entscheidung beflügelt

Stimmung an den Aktienmärkten hellt sich auf

dm Frankfurt – Mit kräftigen Gewinnen sind die Börsen in die neue Woche gestartet. Die Hoffnung auf neue Lockerungsmaßnahmen der Notenbank in Japan sowie ein schon am Freitag vorgelegter besserer Arbeitsmarktbericht aus den USA trugen laut Marktteilnehmern dazu bei, dass die Kauflaune der Anleger größer war. Der Dax kletterte um 2,1 % auf 9 833 Punkte, und der Euro Stoxx 50 stieg um 1,7 % auf 2 885 Punkte. Auch die US-Leitbörse tendierte fester und hat am Montag gemessen am S & P 500 ein neues Rekordhoch erreicht. Im frühen Handel zog er um 0,4 % auf 2 140 Punkte an. In Japan war zuvor der Leitindex Nikkei 225 bereits um 4 % auf 15 709 Zähler in die Höhe geschossen, nachdem die Partei von Ministerpräsident Shinzo Abe am Wochenende in der Oberhauswahl zulegen konnte. Abe hatte daraufhin ein neues Stimuluspaket über umgerechnet über 175 Mrd. Euro im laufenden Haushaltsjahr in Aussicht gestellt.Im Dax setzten sich die Papiere des Stahl- und Technologiekonzerns Thyssenkrupp mit einem Plus von 6,4 % an die Spitze der Gewinnerliste. Der indische Mischkonzern Tata und Thyssenkrupp hatten am Wochenende Gespräche über eine Kooperation im Stahlgeschäft bestätigt. Der Stahlmarkt ist schon länger von Überkapazitäten in der Produktion sowie von Billigimporten aus China geprägt.Die Papiere des Stahlhändlers Klöckner & Co gewannen 9,7 % auf 10,84 Euro. Mit ein Grund sei die Konsolidierungsfantasie im Sektor, hieß es im Markt. Das Unternehmen hatte aber auch die Ergebnisprognose für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres erhöht. M.M. Warburg riet aber in einer neuen Einschätzung zum Verkauf der Titel. Auch die Anteilscheine des Branchennachbarn Salzgitter legten im MDax um 4,6 % auf 25,39 Euro zu.Aufwärts ging es auch für die Titel des Halbleiterherstellers Infineon, die um 4,1 % auf 13,31 Euro vorankamen. Sie hatten in der vergangenen Woche noch unter skeptischen Analysteneinstufungen im Zusammenhang mit dem britischen EU-Referendum gestanden. Auch Siemens zogen um 3,6 % auf 92,45 Euro an. Ebenfalls aufwärts, wenn auch in moderatem Ausmaß, ging es mit Bankaktien. Deutsche Bank gewannen 2,3 % auf 12,03 Euro, und Commerzbank verbesserten sich um 0,9 % auf 5,76 Euro. Deutsche Börse stiegen um 2,5 % auf 73,73 Euro. Die Börse hat die Mindestannahmeschwelle für die Annahme des Umtauschangebots durch ihre Aktionäre von 75 % auf 60 % gesenkt und die Annahmefrist bis zum 26. Juli verlängert. Insgesamt war die Stimmung gegenüber Finanzwerten besser. In Mailand legten die Aktien der Problembank Monte dei Paschi nach Spekulationen über Staatshilfen um 6,9 % auf 0,30 Euro zu. In London zogen Lloyds um 4,3 % auf 54,82 Pence und Barclays um 4,4 % auf 142 Pence an. Hier stützte die Erwartung, dass die neue Parteivorsitzende der Konservativen, Theresa May, am Mittwoch zur Premierministerin berufen werden soll. May wird zugetraut, in den Verhandlungen über die Austrittsmodalitäten Großbritanniens aus der EU eine moderatere Linie zu fahren. Dies könnte auch bedeuten, dass die britische Finanzindustrie einfacher den Marktzugang zur EU behalten könnte.Unter den Nebenwerten fiel das Plus von 6,3 % von Jungheinrich-Vz. auf. In einem Zeitungsinterview hatte CEO Hans-Georg Frey erklärt, keinen größeren Einbruch der Nachfrage als Folge des Brexit zu erwarten. Zudem habe der Konzern das Währungsrisiko im Geschäft mit Großbritannien, das im vergangenen Jahr 240 Mill. Euro Umsatz geliefert habe, abgesichert.