Märkte am Mittag

T-Aktie fällt auf den tiefsten Stand seit einem Jahr

Die Aktien der Telekom haben weiter nachgegeben und sind auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen. Der Dax tendiert etwas leichter.

T-Aktie fällt auf den tiefsten Stand seit einem Jahr

Unter dem Eindruck einer großen Menge von Quartalsbilanzen, Notenbank-Entscheidungen und des Treffens zwischen Donald Trump und Xi Jinping hat sich der Dax am Donnerstag im frühen Geschäft kaum verändert präsentiert. Um die Mittagszeit lag der deutsche Leitindex 0,2% ermäßigt bei 24.066 Punkten. Auch MDax und Euro Stoxx 50 tendierten geringfügig leichter.

Die Aktien der Telekom sind mit 27,56 Euro auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen. Nachdem sie tags zuvor auf Jahressicht wieder ins Minus gerutscht waren, beträgt das Minus für 2025 aktuell bereits fast 5%. Seit Ende Mai trudeln die Aktien der Bonner in einem Abwärtstrendkanal. Ihr Jahreshoch hatten sie sogar schon im März bei fast 36 Euro gesehen.

Öl ins Feuer goss am Vorabend wohl der neue Verizon-Chef Dan Schulman, der im Rahmen der Quartalszahlen wieder einen Führungsanspruch für den US-Markt angemeldet habe. JPMorgan-Experte Akhil Dattani sah darin jedenfalls den Grund für deutliche Kursschwäche in der US-Branche. Aktien der Telekom-Tochter T-Mobile US verloren über 2%.

Zuletzt hatten sich die Anleger bereits Sorgen um das Dividendenwachstum beider Unternehmen gemacht, angesichts hoher Investitionen der Amerikaner. Zudem wurde nach Berichten darüber spekuliert, dass sich Telefonica möglicherweise 1&1 einverleiben könnte und am deutschen Mobilfunkmarkt für Druck sorgt.

Im Streit um Chinas Exportkontrollen auf Seltene Erden erzielte US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten eine Übereinkunft mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Es sei positiv, dass die beiden größten Volkswirtschaften der Welt offensichtlich auf Versöhnungskurs sind und sich aufeinander zubewegen, stellte der Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners fest.

Neben den Folgen des Treffens zwischen Trump und Xi müssen die Märkte die US-Notenbank-Entscheidung vom Mittwochabend sowie die Zahlen wichtiger US-Technologiekonzerne wie Microsoft, Alphabet und Meta verarbeiten.

„Die letzten 24 Stunden hatten es in sich“, resümierte Analyst Christian Henke vom Broker IG. Nach der Zinssenkung in den USA schlage Fed-Chef Jerome Powell vorsichtige Töne an und eine Zinssenkung im Dezember sei nicht mehr sicher. „Dafür scheint der Handelsstreit zwischen den USA und China erst einmal vom Tisch zu sein.“

Am Nachmittag stehen Inflationsdaten aus Deutschland und gleich danach die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Mit den Quartalszahlen von Amazon und Apple am Abend nach US-Börsenschluss rückt dann erneut „Big Tech“ in den Fokus.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Leitzinsen voraussichtlich erneut stabil halten. Die Frage, ob Notenbankchefin Christine Lagarde die Tür für eine Leitzinssenkung im Dezember offen lässt, bleibt spannend. Lagarde hatte zuletzt immer wieder betont, man werde weiterhin von Sitzung zu Sitzung entscheiden.

Airbus zeigt Stärke

Im Dax schauen Anleger auf den Flugzeugbauer Airbus, dessen Gewinn im dritten Quartal nach oben sprang. Die Anteile bewegen sich in Rekordhöhen und zogen um 2% an. Airbus habe in allen Bereichen Stärke gezeigt, lobte die UBS.

Nervös sind die Anleger von Volkswagen nach der Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal. Die Vorzüge zeigten sich volatil, lagen erst im Plus und rutschten bis mittags um 1,4% ab. Vor allem wegen der Probleme bei der Sportwagentochter Porsche rutschte der Autobauer tief in die roten Zahlen. Die operative Marge bereinigt um Sonderlasten und Zölle fiel jedoch höher aus als erwartet.

Lufthansa im Steigflug

Den Quartalsbericht der Lufthansa nannte die Deutsche Bank „solide genug“. Die Aktien der Airline legten im MDax bis mittags um 4,9% zu. Ein Händler lobte insbesondere den freien Barmittelfluss.

Der Chipindustrie-Ausrüster Aixtron hofft mit Blick auf das kommende Jahr auf etwas Rückenwind seitens der Solar- und LED-Industrie. Es gebe erste Anzeichen für Reinvestitionen durch die Hersteller. Aixtron kletterten um 5,4%.

Im Nebenwertindex SDax setzten sich die Aktien des Spezialchemie-Unternehmens Alzchem und des Bahntechnik-Unternehmens Vossloh nach Geschäftszahlen mit Aufschlägen von 6,7% beziehungsweise 3,8% an die Spitze.