Tauwetter im Handelsstreit treibt Aktienmärkte an

Britisches Pfund setzt seine Rally fort

Tauwetter im Handelsstreit treibt Aktienmärkte an

ku Frankfurt – Zusätzliche Entspannungssignale im Handelsstreit sowie die am Vortag erfolgte Ankündigung weiterer Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank haben am Freitag für eine freundliche Stimmung am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax legte um 0,5 % auf 12 469 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 0,3 % auf 3 550 Zähler.Sehr fest zeigten sich am Aktienmarkt insbesondere die Bankentitel. Sie profitierten von der Einführung von Staffelzinsen durch die EZB. So legten Deutsche Bank um 3,2 % auf 7,66 Euro zu und Commerzbank sogar um 5,9 % auf 6,08 Euro. Der Bundesverband deutscher Banken beziffert die Einsparungen durch den Staffelzins für deutsche Kreditinstitute auf insgesamt 500 Mill. Euro.Die US-Regierung kündigt an, dass die Strafzölle auf Importe aus China im Volumen von 250 Mrd. Dollar, die Anfang Oktober in Kraft treten sollten, nun erst ab Mitte Oktober ihre Wirkung entfallen sollen. Die chinesische Regierung teilte mit, das Reich der Mitte werde nun doch amerikanische Agrarprodukte wie Sojabohnen kaufen.Zu der Ankündigung von weiteren Liquiditätshilfen für die Märkte durch die EZB kommt die Erwartung, dass die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) am Mittwoch den Leitzins senken und weitere Zinsschritte in Aussicht stellen wird.Das britische Pfund legte gegenüber dem Greenback um 1,1 % auf 1,2461 Dollar zu. Damit setzt sich die Rally von Sterling fort. Die Londoner Zeitung “The Times” hatte berichtet, die größte politische Partei Nordirlands sei nun dazu bereit, einen gewissen Einfluss der Europäischen Union in Nordirland auch nach dem Brexit hinzunehmen. Allerdings wurde der Bericht umgehend wieder dementiert. Binnen acht Tagen hat sich das britische Pfund mittlerweile um 4 % befestigt. Positiv für britische AktienAls positiv für das Pfund erwies sich auch, dass sich am Freitag Credit Suisse als die erste internationale Großbank freundlich zu britischen Aktien äußerte, unter Verweis darauf, dass die Wahrscheinlichkeit für einen unkontrollierten Brexit nun gesunken sei und dass britische Dividendentitel im Vergleich zu anderen Märkten derzeit deutlich unterbewertet seien.Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab um 0,2 % auf 60,25 Dollar je Barrel nach. Händler sagten, die Angst vor einer globalen Rezession habe größeren Einfluss auf den Ölpreis gehabt als die Freude über die Annäherung von Washington und Peking im Handelsstreit.