Trump verhilft dem Dax zu einer moderaten Erholung
Trump verhilft dem Dax zu einer moderaten Erholung
Nachdem US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit China wieder versöhnliche Töne angeschlagen
Aufgrund der sich wieder verstärkenden Unsicherheit markierte Gold neue Rekorde und zog bis mittags um 1,4% auf 4.076 Dollar je Feinunze zu. Auch Silber stieg auf ein neues Rekordniveau.
Noch am Donnerstag war das deutsche Börsenbarometer, nicht zuletzt beflügelt von Zinssenkungsfantasien und fortgesetzter KI-Begeisterung, auf ein Rekordhoch von 24.771 Zählern geklettert. Dann hatten Gewinnmitnahmen das Plus weitgehend zunichtegemacht.
Am Freitag folgte kurz vor dem Handelsende eine kräftige Talfahrt, nachdem Trump sein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea infrage gestellt und mit weiteren drastischen Zöllen gedroht hatte. Auslöser waren Exportkontrollen Chinas für Seltene Erden und Technik zur Gewinnung dieser gewesen. Nun schrieb Trump auf Truth Social, dass weder Xi noch er China in eine „Depression“ stürzen wollten. Vielmehr wollten die „USA China helfen, nicht schaden“. Wie der Republikaner zu dieser Einschätzung gelangte, blieb zunächst unklar.
Stephen Innes, Managing Director bei SPI Asset Management warnte denn auch: „Das ist keine Entspannung, sondern Verhandlungstheater.“ Er verglich das Hin und Her mit einem Schachspiel, „bei dem jeder Zug ebenso für die Kamera wie für das Brett gemacht wird“.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets schrieb: „Der Absturz des Dax am Freitag weckt böse Erinnerungen an eine Zeit an der Börse, die die Anleger schon hinter sich wähnten.“ Aktuell setzen sie aber wieder darauf, „dass Trump sich mit seinem chinesischen Amtskollegen über kurz oder lang auf die eine oder andere einvernehmliche Lösung beim Handel mit Seltenen Erden einigen wird“.
Infineon legen zu
Nachrichten von Dax-Unternehmen waren Mangelware. Das Kursplus der meisten Aktien war vor allem der allgemeinen Erholung geschuldet, wobei Infineon mit plus 2,6% besonders deutlich zulegten. Die Kursverluste vom Freitag konnte das Papier des Chipherstellers damit aber nicht ganz wettmachen. Nur wenige Werte, wie etwa Rheinmetall und Deutsche Telekom gaben moderat nach.
BMW stiegen um 1,9%. Der Autobauer aus München hatte in der vergangenen Woche mit einer Gewinnwarnung geschockt, die den Papieren herbe Verluste eingebrockt hatte. Analysten bleiben aber zuversichtlich. So senkte Analyst Romain Gourvil von der Privatbank Berenberg zwar sein Kursziel von 93 auf 90 Euro, behielt seine Kaufempfehlung jedoch bei. Der Großteil der negativen Auswirkungen auf den Mittelzufluss in diesem Jahr werde sich aufgrund von Zollrückerstattungen im neuen Jahr umkehren oder zumindest stabilisieren, erwartet er.
Im SDax
Kurs von PSI hebt ab
Wacker Neuson verloren am SDax-Ende 3,4%. Das Analysehaus Warburg Research strich seine Kaufempfehlung und senkte wegen der Nachfrageschwäche im US-Geschäft das Kursziel.
PSI Software soll vom Technologie-Investor Warburg Pincus übernommen werden. Daraufhin zog der PSI-Kurs um 34% auf 34,60 Euro an.