AKTIEN

Trumps gescheiterte Gesundheitsreform belastet

Dax büßt 1,3 Prozent ein - Deutsche Bank gemieden - Gewinnmitnahmen drücken Lufthansa

Trumps gescheiterte Gesundheitsreform belastet

ku Frankfurt – Das erneute Scheitern von US-Präsident Donald Trump bei der Durchsetzung seiner Gesundheitsreform im Kongress hat für schlechte Stimmung am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax gab um 1,3 % auf 12 430 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 um 1 % auf 3 481 Zähler.Am Markt hieß es, das Scheitern des Präsidenten wecke erhebliche Zweifel, ob ihm die Durchsetzung anderer Vorhaben gelingt, etwa des von ihm in Aussicht gestellten umfangreichen Infrastrukturprogramms oder der Unternehmenssteuerreform. Belastet hat auch, dass wegen der Probleme Trumps der Dollar unter Druck geraten ist. Der Euro kletterte erstmals seit Mai 2016 über die Marke von 1,15 Dollar und erreichte ein Tageshoch von 1,1583 Dollar. Für europäische Bankaktien erwies sich als negativ, dass die US-Investmentbank Goldman Sachs mit ihrem Quartalsergebnis enttäuschte. Der Nettogewinn blieb mit 1,63 Mrd. Dollar in etwa konstant. In der wichtigen Sparte FICC, dem Handelsgeschäft mit Anleihen, musste ein Rückgang der Erträge um mehr als ein Drittel hingenommen werden. Im frühen Handel an der Wall Street gaben die Titel von Goldman Sachs um 2,4 % nach. Diesseits des Atlantiks ermäßigte sich der Kurs der Deutschen Bank, die ebenfalls über ein umfangreiches Anleihengeschäft verfügt, um 2,6 % auf 15,94 Euro. Commerzbank gaben um 1,9 % auf 10,84 Euro nach. Zu den schwächsten Werten im Dax gehört Deutsche Lufthansa mit einem deutlichen Minus von 1,2 % auf 20,87 Euro. Händlern zufolge haben Anleger die am Vorabend präsentierten vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal und das Halbjahr, die positiv ausfielen, für Gewinnmitnahmen genutzt. Die Aktie der Lufthansa hat sich im bisherigen Verlauf des Jahres deutlich besser geschlagen als der Dax.Deutsche Börse schnitten mit einem Minus von 0,8 % auf 94,68 Euro besser ab als der Gesamtmarkt. Das laufende Verfahren wegen des Verdachts auf Insiderhandel könnte gegen Zahlung einer Geldbuße in Millionenhöhe eingestellt werden. Konzernchef Carsten Kengeter soll selbst ohne Auflagen aus dem Verfahren herauskommen. Kengeters Vertrag war bislang wegen des laufenden Verfahrens nicht verlängert worden.Im TecDax zeigten sich Software AG fest mit einem Aufschlag von 0,4 % auf 38,30 Euro. Zeitweise verzeichnete der Titel sogar einen Kursanstieg von mehr als 2 %. Im zweiten Quartal ist das Nettoergebnis im Vorjahresvergleich um 10 % gestiegen. Der Umsatz nahm um 2 % zu. Das Management nahm die Zahlen zum Anlass, die Prognose für die operative Marge im laufenden Jahr anzuheben.Einen Kursrutsch von im frühen Handel rund 10 % verzeichneten die Titel des amerikanischen Motorradherstellers Harley-Davidson. Das Unternehmen gab eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr heraus.