sts Frankfurt – Die tschechische Krone hat am Dienstag in Reaktion auf Spekulationen über eine bevorstehende Zinserhöhung aufgewertet. Der Euro verbilligte sich um 0,4 % auf 26,01 ckr und war damit so billig wie zuletzt vor vier Jahren. Der Dollar markierte zugleich mit 22,63 ckr den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren.”Der Markt beginnt darauf zu spekulieren, dass die tschechische Nationalbank die Zinsen im kommenden Monat anhebt”, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Händler. Es wäre die erste Zinserhöhung seit fast einem Jahrzehnt in dem Land. Die Analysten von Bank of America Merrill Lynch gehen davon aus, dass es mit den Zinsen im Anschluss in jedem Quartal einen Tick nach oben gehen könnte. Bis 2018 könne so dann ein Niveau von 1,0 % erreicht werden. Derzeit liegt der Leitzins in Tschechien bei 0,05 %. Die tschechische Nationalbank hatte im April ihren seit dreieinhalb Jahren geltenden Mindestkurs von 27 ckr pro Euro aufgegeben. Seitdem hat die Krone rund 4 % zugelegt.Allerdings war der Euro gestern insgesamt etwas schwächer. Nach der jüngsten Rally nahmen Marktakteure ein paar Gewinne mit, weil sie sich auf eine eher moderate Haltung von EZB-Präsident Mario Draghi bei dessen heutiger Pressekonferenz einstellen. Der Euro fiel um 0,3 % auf 1,1524 Dollar. “Insbesondere die jüngsten Inflationszahlen aus der Eurozone bieten Draghi zumindest Munition, verbal erneut zurückzurudern”, stellt Metzler-Analyst Sebastian Sachs fest. Der Anstieg des Kurses über 1,15 Dollar dürfte die Reflationierung der Eurozone erschweren.