Der Verfall der türkischen Währung hat auch zum Wochenauftakt angehalten. Sie sank bis auf ein Rekordtief von 9,33 Lira und lag am frühen Abend mit einem Verlust von 0,6% bei 9,31 Lira pro Dollar. Grund des Verfalls der Währung ist der völlige Vertrauensverlust in die Geldpolitik des Landes. Der Druck des auf Zinssenkungen dringenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat in der zurückliegenden Woche mit der Entlassung dreier Mitglieder des geldpolitischen Rats der Notenbank einen weiteren Höhepunkt erreicht. Es gilt nun als Gewissheit, dass die türkischen Währungshüter trotz der nahe 20% liegenden Inflation in ihrer zinspolitischen Sitzung am Donnerstag eine Leitzinssenkung beschließen werden.

„Dass die Lira gerade wieder vom fast schon normalen Sinkflug in krisenhaften Sturzflug überzugehen droht, dürfte die ,Entscheidungsträger‘ in der türkischen Zentralbank kaum davon abhalten, in dieser Woche erneut das Falsche zu tun: den Leitzins weiter zu senken“, so am Montag die Commerzbank. Dabei sei ziemlich egal, ob es eine Zinssenkung um 50 Basispunkte oder eine um 100 Basispunkte werde. Die Message werde in beiden Fällen klar sein: Die türkische Zentralbank nehme keine Rücksicht mehr auf die Folgen ihrer Zinspolitik für Wechselkurse, Inflation und letztendlich für die Stabilität der türkischen Volkswirtschaft. Denn letztendlich würden die wirklichen Entscheidungen über die Geldpolitik der Notenbank nicht mehr dort gefällt, sondern im Präsidentenpalast.

Die Kryptowährung Bitcoin wurde erneut von der sich anbahnenden Zulassung von Bitcoin-ETFs durch die amerikanische Börsenaufsicht SEC gestützt. Sie stieg bis auf 62667 Dollar und näherte sich damit ihrem bei 64900 Dollar liegenden Rekordhoch, ehe sie zurückfiel. Zuletzt lag sie mit einem Minus von 0,8% bei 61994 Dollar. Der deutliche Rückgang des chinesischen BIP-Wachstums hatte keinen nennenswerten Effekt auf die Landeswährung. Die US-Währung gab 0,1% auf 6,43 Yuan ab. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen ab­bildet, lag am Abend kaum verändert bei 93,98 Zählern. Der Euro ging mit einem Plus von 0,1% bei 1,1608 Dollar um.