UBS rät zum Untergewichten globaler Aktien

Erste Empfehlung dieser Art seit der Finanzkrise

UBS rät zum Untergewichten globaler Aktien

dh Frankfurt – Mit mehr als 2,48 Mrd. Dollar Assets under Management gehört UBS Global Wealth Management zu den größten Vermögensverwaltern weltweit. Nun hat UBS das erste Mal seit der Finanzkrise Equities auf “untergewichtet” eingestuft. “Obwohl die Widerstandsfähigkeit der Konsumenten uns für die Zukunft positiv stimmt, denken wir nicht, dass momentan der beste Zeitpunkt ist, Risiken bei Aktien einzugehen”, sagt Mark Haefele, Global Chief Investment Officer der UBS. “Die Gefahren für die Weltwirtschaft und Finanzmärkte sind aufgrund der erneuten Eskalation im Handelskonflikt zwischen China und den USA gestiegen”, so Haefele, der sich bislang weigerte, den Aktienmarkt in einer Baisse-Phase zu sehen. Die letzte Woche verkündeten Zölle auf die gegenseitigen Güter führten jetzt allerdings zu der Herabsetzung. Im Zuge dessen werden auch Schwellenländer-Aktien mit “Underweight” eingestuft, da vor allem Emerging Markets einer hohen Volatilität an den Märkten ausgesetzt seien. “Wir glauben, dass es wichtig ist, die Risiken zu neutralisieren, solange keine Klarheit in der verfahrenen Situation herrscht. Deshalb reduzieren wir das Risiko in den Portfolios. Stattdessen raten wir zu Investments in Kredit- und Devisenmärkte”, konstatiert der Experte.In Europa drohen nach Auffassung Haefeles neben der Regierungskrise in Italien der Brexit und die Spannungen im globalen Handel das Wachstum in der Eurozone zu belasten. Obwohl Investoren sich von dem Zusammenbruch der italienischen Staatsführung unbeeindruckt zeigten und der Spread zwischen der 10-jährigen italienischen Staatsanleihe und dem deutschen Gegenstück weit unter dem Rekord von 325 Basispunkten bleibt, sieht der UBS-Anlagechef in den europäischen Märkten eine zu optimistische makroökonomische Entwicklung eingepreist. “Wir erwarten keine Steigerung der Unternehmensgewinne für 2019. Dementsprechend sind Aktien in der Eurozone gegenüber amerikanischen Equities untergewichtet”, so Haefele. Appetit auf Green EnergyRenditepotenzial sieht der Investmentexperte bei den erneuerbaren Energien. Erst kürzlich distanzierte sich der Business Roundtable vom Primat des Shareholder Value und verpflichtete sich zu einer Neudefinition des Unternehmenszweckes. Unterdessen seien Investitionen um die 100 Mrd. Dollar nötig, um die Verpflichtungen der internationalen Initiative RE100, einer Gruppe von Firmen, die ausgleichend 100 % ihres Strombedarfs aus erneuerbaren Energien beziehen, zu erreichen. Dazu komme, dass grüne Anleihen in der ersten Hälfte von 2019 die 100-Mrd.-Dollar-Marke überschritten. “Dies bestätigt unsere Auffassung, dass erneuerbare Energien eine Investmentmöglichkeit, getrieben von Regierungen, Konsumenten und Unternehmen, bieten”, resümiert Haefele.