Märkte am Mittag

Übernahmefieber treibt Puma-Aktie – Dax leicht im Plus

Die Puma-Aktie hebt ab. Grund sind Übernahmespekulationen. Ruhig geht es beim Dax zu. Der Yen kann sich stabilisieren.

Übernahmefieber treibt Puma-Aktie – Dax leicht im Plus

Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag angesichts fehlender Impulse von der Wall Street die Handbremse angezogen. Wegen des Thanksgiving-Feiertags in den USA ist die Börse dort geschlossen, weswegen die Handelsumsätze in Europa eher gering bleiben dürften. Der Dax liegt im Mittagsgeschäft mit 23.763 Punkten 0,2% im Plus, nachdem er am Dienstag 1,1% gewonnen hatte. Auf Wochensicht steuert der Index auf einen Gewinn von knapp drei Prozent zu. „Die Scharte aus der Vorwoche ist ausgewetzt, Unterstützungen haben gehalten und wichtige Linien wurden zurückerobert – der Dax ist wieder zurück in der Spur“, fasste Stratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets zusammen.

Anleger setzen auf US-Zinssenkung

Anleger setzen weiterhin auf eine Lockerung der Geldpolitik, nachdem Fed-Vertreter zuletzt entsprechende Signale gesendet hatten. Auch der Konjunkturbericht der US-Notenbank habe diese Erwartungen untermauert, sagten Strategen. Der Umfrage zufolge hat sich die US-Wirtschaft in den vergangenen Wochen kaum verändert. Die Märkte preisen mittlerweile eine Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent für eine Senkung um 25 Basispunkte ein.

Kräftiger Kurssprung

Puma-Anleger packte am Donnerstag das Übernahmefieber. Die Aktien liegen mittags 14,8% im Plus und notieren zur Zeit mit 19,52 Euro. Händler verweisen zur Begründung auf einen Bericht der Agentur Bloomberg, demzufolge mehrere Unternehmen aus Asien eine Übernahme der deutschen Sportartikelmarke prüfen könnten. Mögliche Interessenten seien die chinesischen Sportartikelhersteller Anta Sports Products und Li Ning sowie der japanische Konzern Asics, hieß es in dem Bericht.

Rüstungswerte legen zu, obwohl einige Investoren zuletzt auf eine Einigung im Ukraine-Konflikt hofften. Rheinmetall-Aktien notieren 1,2% höher, Hensoldt stiegen um 0,4%.

Yen stabiler

Am Devisenmarkt stabilisiert sich der  japanische Yen. Für einen Dollar müssen aktuell 156,33 Yen bezahlt werden, das sind 0,1% weniger als tags zuvor. Anleger hielten nach möglichen Deviseninterventionen Ausschau, nachdem die Landeswährung vor Kurzem auf den tiefsten Stand seit zehn Monaten gefallen war. Dass die US-Aktienmärke wegen Thanksgiving geschlossen blieben, „könnte für die japanischen Behörden ein attraktives Umfeld für Interventionen am Dollar/Yen-Kurs schaffen“, sagte Francesco Pesole, Devisenstratege bei ING. Vertreter der Bank of Japan warnten davor, dass eine weitere Abwertung zu steigenden Importpreisen und damit zu einer höheren Inflation führen kann. Insidern zufolge könnte die Bank von Japan eine mögliche Zinserhöhung bereits im nächsten Monat vornehmen.

Die Hinweise hierauf verdichten sich. Japans Notenbank kann laut ihrem Währungshüter Asahi Noguchi ihre Leitzinsen wieder anheben, da die Risiken durch US-Zölle nachlassen. Das müsse jedoch in einem „maßvollen, schrittweisen“ Tempo erfolgen, sagte Noguchi, der im geldpolitischen Ausschuss der Notenbank sitzt, am Donnerstag in einer Rede in der japanischen Stadt Oita. Er verwies auf die Notwendigkeit, bei der Erhöhung der Kreditkosten vorsichtig vorzugehen. Noguchis Äußerungen folgen auf ähnliche Signale von Notenbankchef Kazuo Ueda und deuten auf eine mögliche Zinserhöhung bereits im kommenden Monat hin.