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Unterdeckung bei Bund-Auktion

Anleger erhalten zweijährige Papiere zur Rendite von minus 0,65 Prozent

Unterdeckung bei Bund-Auktion

kjo Frankfurt – Zum Wochenauftakt hat es noch eine gute Nachfrage nach kurzlaufenden Papieren des Bundes, d. h. den Geldmarkttiteln, gegeben. Gestern stellte sich bei den kurzlaufenden Kapitalmarktinstrumenten – den zweijährigen Bundesschatzanweisungen – dagegen eine leichte Unterdeckung ein. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass es in der von Unsicherheit geprägten Situation auch in den nächsten Wochen zu Fehlbeträgen bei Auktionen des Bundes kommen wird. Da der Bund als Benchmark-Emittent der Eurozone zu den Emittenten mit ausgesprochen stabilem Marktauftritt gehört, sollte das aber nicht zu einem Problem für das Emissionsgeschäft werden. Schließlich kann der Bund-Schuldenmanager, die Deutsche Finanzagentur, über das Instrument der Marktpflegequote mit Papieren, die in der Auktion nicht platziert werden konnten, später gut am Sekundärmarkt operieren. Das hat die Institution in der Vergangenheit über sehr viele Jahre unter Beweis gestellt. Zu Schwierigkeiten im Emissionsauftritt des Bundes hat das nie geführt.Die Finanzagentur stockte die bis 2022 laufenden Titel um 4 auf nunmehr 9 Mrd. Euro auf. Seitens der Banken der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Emissionsgeschäft abwickelt, – kamen hingegen Bietungen über 3,358 Mrd. Euro, so dass sich ein Fehlbetrag von 642 Mill. Euro errechnete. Von den Bietungen entfielen 1,75 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,608 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 24 der 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 42 Gebote ab, teilte die Finanzagentur im Anschluss an die Auktion mit. Auf dem gleichen NiveauIn die Zuteilung gingen Papiere für 2,893 Mrd. Euro ab einem Kurs von 101,26 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 101,294 %. Die Anleger bekamen den Titel zu einer durchschnittlichen Rendite von minus 0,65 %. Bei der vorigen Auktion dieser Laufzeit am 18. Februar lag die Rendite mit minus 0,66 % praktisch auf dem gleichen Niveau. Die Bid-to-Cover-Ratio der gestrigen Auktion war bei 1,2.Titel für 1,107 Mrd. Euro gingen in die Marktpflegequote für die späteren Sekundärmarktaktivitäten. Regelmäßig nimmt die Finanzagentur von allen Auktionen im Schnitt ein Volumen von um die 20 % des Emissionsbetrages in diese Marktpflegequote. Dies gilt sowohl für die Auktionen mit einer Unterdeckung als auch für diejenigen Auktionen, in denen es eine ausreichende Nachfrage nach den Papieren seitens der Banken gibt. Bei dieser Auktion war es mit rund 27,7 % ein etwas höherer Anteil als der ansonsten gemessene durchschnittliche Wert. Als kritisch wurde das am Markt aber nicht angesehen.