Unternehmensanleihen mit guten Aussichten für 2026
Unternehmensanleihen mit guten Aussichten für 2026
Unternehmensanleihen sind für Investoren im kommenden Jahr ein aussichtsreiches Investment. Diese Ansicht vertreten Assetmanager, dazu gehört etwa die Vermögensverwaltung von Oddo BHF. Diese sehen attraktive Renditeaufschläge gegenüber Bundesanleihen. Aussichtsreiche Branchen sind für Oddo BHF etwa Bonds von Banken oder aus der Telekombranche.
Aber auch das Bankhaus Metzler ist optimistisch für dieses Kapitalmarktsegment. „Wir erwarten, dass sich die Fundamentaldaten europäischer Unternehmen im Jahr 2026 verbessern werden. Grund hierfür sind höhere staatliche Investitionen und eine allmähliche Erholung der Nachfrage. Zyklische Non-Financials mit Bezug zu Infrastruktur- und Verteidigungsinvestitionen sollten hiervon überdurchschnittlich profitieren“ heißt es bei dem Assetmanager.
Starke Kapitalzuflüsse
„In den vergangenen Quartalen seien starke Kapitalzuflüsse in den Euro-Bond-Markt ein wesentlicher Treiber des engen Spreadumfelds gewesen. Diese technische Unterstützung sei von internationalen Investoren gekommen, darunter preisunempfindliche Zentralbanken, die im Zuge der De-Dollarisierung ihr Engagement in europäischen Anleihen ausgebaut hätten. Dies habe kurzfristig für Stabilität gesorgt. „Mittelfristig dürfte jedoch wieder die Fundamentallage in den Vordergrund rücken“, meinen die Experten von Metzler.
Financials, also Anleihen von Finanzunternehmen, reagieren laut Metzler in einem solchen Umfeld hingegen nur indirekt: Fiskalausgaben würden maßgeblich die reale Nachfrage stärken, wodurch Banken und Versicherer lediglich von einer besseren Kreditqualität und einer höheren Kreditnachfrage profitieren. "Nach außergewöhnlich profitablen Jahren im Hochzinsumfeld erwarten wir für Banken keine neuen Rekordgewinne. Deren Erträge bleiben stark von Zinsmargen und Regulierung abhängig, sollten sich aber seitwärts bis leicht rückläufig zeigen“, so die Einschätzung.
Entsprechend sehe man für 2026 ein Umfeld, in dem Non-Financial Spreads, also Schuldpapiere von Unternehmen die Führung übernehmen, unterstützt durch bessere Cashflows, sinkende CapEx-Quoten und solide Bilanzstrukturen. „Wir erwarten insbesondere, dass sich die Bewertungen wieder stärker an den fundamentalen Risikoparametern orientieren. Mit nachlassender technischer Unterstützung rechnen wir daher im Jahresverlauf 2026 mit moderaten Spread-Ausweitungen. Zum Jahresende prognostizieren wir den iBoxx Euro Corporate Spread bei rund 95 Basispunkten“, heißt es weiter. Der Spread liegt damit nahe des Mehrjahrestiefs von ungefähr 80 Basispunkten. Von daher wird bei Metzler eine Normalisierung erwartet. Die Experten gehen auch von einer soliden Primärmarktaktivität im kommenden Jahr aus. Sie erwarten Emissionen von 175 Mrd. Euro (Nettoneuemissionen).
Das Sentiment am Primärmarkt ist in diesem Jahr im Segment der Unternehmensanleihen gut gewesen. Das stützt laut Oddo BHF auch den Sekundärmarkt, meint Bastian Gries, Global Head of Investment Grade & Asset Allocation bei Oddo BHF Asset Management.
Auch bei der DekaBank gibt man sich recht optimistisch für das Segment der Firmenbonds. „Angesichts der absolut immer noch relativ hohen Renditestände sind Unternehmensanleihen aus Carry-Aspekten weiterhin eine attraktive Anlageklasse. Dies gilt insbesondere für den High Yield-Bereich. Zwar sind dort die erhöhten Risiken zu beachten, doch die dementsprechend erzielbaren Risikoaufschläge können zumindest zwischenzeitliche Spreadausweitungen gut abfedern“, heißt es dort.
Erwartungen übertroffen
In den USA hätten die Unternehmen immer wieder damit überrascht, wie gut sie die erratischen Zoll- und Wirtschaftsentscheidungen der Regierung verkraften können. Auch zum dritten Quartal hätten Umsätze und Gewinne die Erwartungen der Marktteilnehmer deutlich übertroffen. „Hiervon beflügelt halten sich die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen auf oder in der Nähe langjähriger Tiefstände. Mit der Aussicht auf ein fortlaufend gutes Wirtschaftswachstum, das aber trotzdem die Chance auf weitere Leitzinssenkungen offen hält, bleiben US-Unternehmensanleihen unverändert ein attraktives Anlageinstrument“, so die Einschätzung bei der DekaBank.
