AUSBLICK

US-Arbeitsmarkt und Katalonien im Blick

Erstmals seit sieben Jahren werden in den USA Stellen abgebaut - Gute Stimmung am Aktienmarkt

US-Arbeitsmarkt und Katalonien im Blick

Von Kai Johannsen, FrankfurtDas ist für Marktteilnehmer und Analysten zunächst eine neue Situation. Erstmals seit sieben Jahren wurden in einem Berichtsmonat am US-Arbeitsmarkt keine neuen Stellen geschaffen, sondern Arbeitsplätze abgebaut. Im September betrug das Minus außerhalb der US-Landwirtschaft immerhin 33 000 Stellen. Ökonomen hatten ihre Erwartungen zwar schon deutlich zurückgenommen, waren aber immer noch von einem Plus von 90 000 Arbeitsplätzen für den vorigen Monat ausgegangen. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote war bei 4,2 (Prognose: 4,4) %. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten 0,5 (Prognose: 0,3) % zu. Zurückgeführt wurde das Stellenminus auf die Hurrikane “Harvey” und “Irma”, die vor allem in Texas und Florida gewütet hatten. Dem Arbeitsministerium zufolge konnten wegen des schlechten Wetters 1,5 Millionen Beschäftigte nicht ihren Job antreten, während 2,9 Millionen zu Teilzeit gezwungen waren.In den nächsten Wochen bleibt nun abzuwarten, inwieweit das Wetter weiter auf den US-Arbeitsmarkt durchschlagen könnte. Gibt es wieder mehr Arbeitslosenanträge und zeigt auch der nächste Arbeitsmarktbericht nachhaltigen Einfluss in Form von wetterbedingtem Stellenabbau, könnte die Fed noch langsamer als bisher agieren, sprich noch vorsichtiger werden.Im Blick behalten die Anleger aber nicht nur den US-Arbeitsmarkt, sondern zum Wochenanfang vor allem die Situation in Spanien. Wie wird sich die politische Krise um die Loslösung von Katalonien weiterentwickeln, wird die spannende Frage sein. Bisher hat die politische Zuspitzung dieses Streits noch nicht auf den Kapitalmarktzugang des Landes abgefärbt, Spanien sieht sich am Bondmarkt nicht mit einem Käuferstreik konfrontiert. Die Renditen haben aber schon etwas angezogen.Am Aktienmarkt ist die Stimmung weiter gut. Bislang hat der Dax aber noch nicht den Sprung über die Marke von 13 000 Zählern geschafft, er scheiterte immer wieder kurz davor. Es ist aber damit zu rechnen, dass der Sprung nun bald gelingen wird. Die Experten der DZ Bank bleiben zuversichtlich, auch auf längere Sicht. Die Rahmenbedingungen für die Aktienmärkte würden auch für 2018 ein gutes Jahr versprechen. Die gute Konjunktur dürfte anhalten, ein unmittelbares Ende sei nicht in Sicht. Die Zeit für überdurchschnittliche Gewinne am Aktienmarkt sei sicherlich vorbei, aber bescheidene Fortschritte dank stetigen Gewinnwachstums und anhaltend niedriger Zinsen sind aus ihrer Sicht möglich.