ROHSTOFFE

US-Arbeitsmarktdaten setzen Goldpreis zu

Konflikt in Libyen treibt Rohölnotierungen an

US-Arbeitsmarktdaten setzen Goldpreis zu

ku Frankfurt – Am zweiten Handelstag in Folge hat der Goldpreis am Mittwoch nachgegeben. Am Abend ging die Feinunze zu 1 221,93 Dollar um, ein Minus gegenüber Vortag von 0,8 %. Auslöser für die Schwäche waren Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, die der private Datendienstleister ADP im Vorgriff auf die offiziellen Daten, die am Freitag kommen, veröffentlicht hat.Danach haben private Arbeitgeber im Dezember 238 000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Dies ist der größte Zuwachs seit 13 Monaten. Nach Ansicht von Beobachtern wächst damit der Druck auf die US-Notenbank Federal Reserve, das Tempo ihres “Tapering”, also des Zurückfahrens des Bondkaufprogramms, zu beschleunigen. Damit dürfte die Liquiditätsausstattung der Finanzmärkte, die auch die Goldnachfrage angetrieben hat, spürbar zurückgehen. Schwäche erwartetZu Anfang des Jahres hatte der Goldpreis um bis zu 3,5 % zugelegt, was viele Analysten angesichts des schwierigen Marktumfelds für übertrieben halten. “Der Markt hat es wohl etwas übertrieben, wobei er das Tief vom 31. Dezember als überzogen angesehen hat und auf eine starke Nachfrage aus China gesetzt hat, die sich inzwischen aber wieder stabilisiert hat”, sagte Ole Hansen, Leiter des Rohstoff-Research bei der Saxo Bank. Mit Blick auf die offiziellen US-Arbeitsmarktzahlen vom Freitag erwarten Händler, dass es erneut zu Preisrückgängen bei Gold kommt.Auch andere Edelmetalle verbilligten sich am Mittwoch. So gab der Silberpreis um 1,8 % auf 19,51 Dollar je Unze nach. Die Platinnotierung ermäßigte sich um 0,3 % auf 1 407,24 Dollar je Unze.Der Rohölpreis stieg am Mittwoch zeitweilig deutlich an. Nordseeöl der führenden Sorte Brent Crude verteuerte sich um bis zu 0,6 % auf 107,87 Dollar je Barrel (159 Liter), womit es den 200-Tage-Durchschnitt bei 107,44 Dollar überwand. Allerdings erwies sich dieser Vorstoß über die als wichtig erachtete charttechnische Marke als wenig nachhaltig. Am Abend war das Barrel dann wieder für 107,36 Dollar zu haben, was in etwa dem Niveau vom Vortag entspricht. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich leicht um 0,2 % auf 93,52 Dollar.In Libyen eskalierten die Spannungen zwischen der Zentralregierung in Tripolis und einer die Autonomie anstrebenden Rebellengruppe aus dem Osten des Landes. Die Rebellen kündigten an, sie wollten ausländische Firmen einladen, Öl aus den von den Rebellen gehaltenen Ölfeldern zu kaufen und ausländische Mächte um militärischen Schutz bitten. Am Dienstag hatte die libysche Marine einen Tanker in einem von den Rebellen gehaltenen Hafen beschossen. Damit sieht es nach Einschätzung von Händlern nicht danach aus, dass die Förderung in dem krisengeschüttelten Land in nächster Zeit wieder in Gang kommt.