US-Einigung treibt Aktienmärkte hoch
US-Einigung treibt Aktienmärkte hoch
Finanzmärkte
US-Einigung treibt Aktienmärkte hoch
Shutdown-Ende könnte Jahresendrally auslösen – Dax nähert sich 24.000 Zählern
tom Frankfurt
Die Hoffnung auf ein Ende des Shutdowns in den USA hat den Aktienmärkten weltweit am Montag kräftigen Rückenwind beschert. In Deutschland gewann der Dax nach zwei schwächeren Wochen satte 1,7% auf 23.960 Punkte. Die Unterstützung für den deutschen Leitindex im Bereich 23.500 Punkte hatte am Freitag ein weiteres Mal gehalten, eine noch deutlichere Korrektur wurde damit zunächst verhindert.
Ein ähnliches Bild zeigte sich auch an den wichtigsten anderen Börsenplätzen Europas. Der Euro Stoxx 50 zog um 1,8% an und machte damit die Einbußen der zwei vergangenen Handelstage nahezu wieder wett. Aufwärts ging es auch beim Schweizer SMI und beim britischen FTSE 100. Zuvor hatten die Spekulationen auf ein baldiges Ende des US-Haushaltsstreits bereits die asiatischen Börsen nach oben getrieben. Der 225 Werte umfassende Tokioter Nikkei-Index legte am Montag um 1,3% auf 50.912 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix rückte um gut ein halbes Prozent auf 3.317 Zähler vor. Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewannen ebenfalls jeweils rund ein halbes Prozent.
Erste Hürde überwunden
Ausschlaggebend für die Kursgewinne waren die Hoffnungen auf eine Ende des bisher längsten Shutdowns in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Der US-Senat votierte am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit Stimmen der Demokraten dafür, über einen aus dem Repräsentantenhaus stammenden Übergangsetat zu beraten. Damit ist eine erste wichtige Hürde im Parlament zur Beendigung des Stillstands überwunden. In der Hoffnung auf ein Ende des Shutdowns starteten auch die US-Börsen S&P 500 und Dow Jones mit Gewinnen in den Handel.
„Ein mögliches Ende des bislang längsten teilweisen Stillstands der US-Verwaltung ist positiv für die Märkte“, sagte Prashant Newnaha, Stratege bei der Investmentbank TD Securities. "Wir gehen davon aus, dass das US-Repräsentantenhaus am Mittwoch über den Gesetzentwurf abstimmt und die Behörden am Freitag wieder öffnen."
Hoffnungen auch bei Nexperia
Noch weitere positive Nachrichten gab es für den Tech-Sektor: Im Streit über ausbleibende Chiplieferungen des für die Autoindustrie wichtigen Zulieferers Nexperia gibt es nach Angaben von EU-Handelskommissar Maros Sefcovic ermutigende Fortschritte. Wie Sefcovic mitteilte, hat das chinesische Handelsministerium am Samstag gegenüber der Europäischen Kommission bestätigt, dass Ausfuhrverfahren für Nexperia-Chips weiter vereinfacht werden.
Damit wächst an den Aktienmärkten wieder die Hoffnung auf eine Jahresendrally. „Stand die Jahresendrally in der vergangenen Woche noch auf der Kippe, könnte sie genau heute ihren Startpunkt finden. So schnell kann sich der Wind an der Börse drehen“, sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets
Hannover Rück überzeugen
Größte Gewinner im Dax waren die Commerzbank und Siemens Energy. Das Geldhaus profitierte von einer Hochstufung durch die Deutsche Bank auf „Buy“. Die Commerzbank sei zurück auf dem Wachstumsweg, schrieb Analyst Benjamin Goy. Bei Siemens Energy gab es eine Hochstufung auf „Buy“ durch Jefferies. Das Produktangebot des Energietechnikkonzerns adressiere die größten Herausforderungen der Energiebranche, was für andauernde Nachfrage sorgen dürfte, hieß es. Die Aktien verbesserten sich um über 6 bzw. 4%. Daneben konnten auch Hannover Rück, die mit den Zahlen für das dritte Quartal und dem Ausblick überzeugen konnten, zulegen. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer rechnet trotz der verheerenden Waldbrände in Kalifornien in diesem Jahr mit mehr Gewinn als ursprünglich gedacht.
Einer der größten Gewinner im SDax war der Halbleiterausrüster Suss Microtec. Kurstreibend wirkten hier weitere Kaufempfehlungen, diesmal von Jefferies und der UBS. Die Aktie kletterte daraufhin um über 8% nach oben.
