Finanzmärkte

US-Erzeugerpreise stützen Dollar

Die weniger stark als erwartet gesunkene US-Erzeugerpreisinflation hat am Freitag den Dollar gestützt und die Anleihemärkte unter Druck gesetzt.

US-Erzeugerpreise stützen Dollar

ck Frankfurt

Die US-Erzeugerpreise vom November haben zum Wochenschluss den Dollar gestützt. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet, stieg bis auf 105,14 Zähler und lag am frühen Abend mit einem Plus von 0,1% bei 104,84 Punkten, der Euro gab um 0,1% auf 105,49 Dollar nach. Zwar sind die Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich mit 7,4% weniger deutlich gestiegen als im Oktober (8,1%). Volkswirte hatten laut Reuters im Durchschnitt jedoch mit einem deutlicheren Rückgang auf 7,2% ge­rechnet.

Bundrenditen ziehen an

Die Staatsanleihenmärkte gerieten durch die Erzeugerpreisdaten unter Druck. So lag die laufende Verzinsung der zehnjährigen Treasury zuletzt 6 Stellen über Vortagesniveau bei 3,55%. Noch schwächer tendierten europäische Staatsanleihen. So zog die zweijährige Bundrendite bis auf 2,17% an und lag im späten Geschäft 8,5 Stellen über dem letzten Stand vom Donnerstag bei 2,15%. Die Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe erhöhte sich um 10,5 Stellen auf 1,925%. Für zusätzlichen Druck sorgte hier die Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB), dass Banken von der Notenbank gewährte mehrjährige Kredite (TLTROs) im Umfang von knapp 450 Mrd. Euro vorzeitig zurückzahlen werden. Staatsanleihen werden von Banken bei der EZB als Sicherheiten hinterlegt, so dass nun einiges Material an den Markt zurückkommen wird.

Bei erneut angesichts der anstehenden Tagungen der großen Zentralbanken­ zurückhaltendem Ge­schäft tendierten die europäischen Aktienmärkte freundlich. Der Dax stieg bis auf 14386 Punkte und schloss mit einem Plus von 0,7% bei 14371 Zählern, der Euro Stoxx 50 legte um 0,5% auf 3939 Punkte zu. Nach einer skeptischen, von der UBS und der DZ Bank auch als vage bezeichneten Prognose des Unternehmens sackten Carl Zeiss Meditec um bis zu 11,4% ab, um den Handel mit einem Verlust von 3,8% bei 121,65 Euro zu beenden. Das Unternehmen teilte mit, dass seine operative Marge im ersten Quartal des Geschäftsjahres per 30. September 2023 deutlich hinter dem Vorjahr zurückbleiben werde und auch die Marge des Gesamtjahres unter Vorjahresniveau liegen werde.

Die Ölpreise unterbrachen ihre Talfahrt. Die Notierung der Nordseesorte Brent stieg bis auf 77,48 Dollar und lag zuletzt mit einem Gewinn von 1,4% bei 77,22 Dollar.

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