In den USA hat der Inflationsdruck im Oktober deutlich nachgelassen und so Zinserhöhungsängste an den Finanzmärkten verscheucht. Die Teuerungsrate sank auf 3,2% nach 3,7% im September und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Frühjahr 2021. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 3,3% erwartet. Zielmarke für die US-Notenbank Federal Reserve bleibt eine Inflation von 2%. Auch wenn diese Marke noch ein gutes Stück entfernt ist, feierten die Aktienmärkte den nachlassenden Preisdruck als starkes Signal für die Fed, den Leitzins auch bei ihrer letzten Sitzung im Dezember unverändert zu lassen.

Der deutsche Leitindex baute seine Gewinne nach Bekanntgabe der US-Inflationsdaten deutlich aus und ging mit einem Aufschlag von 1,8% bei 15.614 Zählern aus dem Handel. Auch MDax (+3,3% auf 26.245 Punkte) und Euro Stoxx 50 (+1,4% auf 4.292 Punkte) konnten kräftig zulegen.

Bewegung bei Einzeltiteln gab es vor allem nach Quartalszahlen. So übertraf die Bilanz von RWE die Markterwartungen und verschaffte den Titeln des Versorgers ein Plus von 3,7% auf 37,66 Euro. Auch das in den vergangenen Monaten gebeutelte Papier von ProSiebenSat.1 konnte trotz einer Umsatzwarnung des Medienkonzerns an der MDax-Spitze um 12,7% auf 5,53 Euro zulegen.

Nach der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise ist auch der Euro gegenüber dem Dollar deutlich von 1,0725 Dollar auf über 1,08 Dollar gestiegen. Am Nachmittag lag er dann bei 1,08240 Dollar.

Nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten legten auch die Renten-Futures deutlich zu, und die Renditen gingen sowohl in den USA als auch in der Eurozone deutlich zurück.