Venezuela-Konflikt treibt Ölpreise nach oben
Venezuela-Konflikt treibt Ölpreise nach oben
Finanzmärkte
Venezuela-Konflikt treibt Ölpreise an
tom/dpa-afx Frankfurt
Nach der jüngsten Eskalation im Konflikt zwischen den USA und Venezuela haben die Ölpreise am Mittwoch zugelegt. Dabei waren sie erst am Vortag auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar stieg am Mittwoch um 90 Cent auf 59,82 Dollar. Ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Januar kostete 56,09 Dollar und damit 82 Cent mehr als am Vortag.
US-Präsident Donald Trump hat die große US-Militärpräsenz vor der venezolanischen Küste nun auch mit den Ölvorkommen des südamerikanischen Landes in Verbindung gebracht. Der Republikaner behauptete in einem Post auf seiner Plattform Truth Social, Venezuela habe den USA „Öl, Land und andere Vermögenswerte“ gestohlen und forderte die „SOFORTIGE“ Rückgabe. Anfang der 2000er Jahre hatte Venezuela Ölfelder verstaatlicht, betroffen waren ausländische und auch US-Firmen. Es folgte ein Streit über Entschädigungen. Trump verfügte nun eine vollständige Blockade aller sanktionierten Öltanker. Das südamerikanische Land sei von der größten Flotte umgeben, die jemals in der Geschichte Südamerikas zusammengestellt worden sei. Diese werde weiter anwachsen – bis zu dem Zeitpunkt der Rückgabe, schrieb Trump. Die venezolanische Regierung wies die Forderung zurück. Die „groteske Drohung“ sei ein schwerwiegender Verstoß gegen das Völkerrecht. Trump wirft dem Land auch Drogen-„Terrorismus“, Menschenhandel, Mord und Entführungen vor.
Rohstoff-Analyst Warren Patterson von der ING Groep sagte, auch wenn am Ölmarkt von einer weiteren großen Eskalation gesprochen werde, erwarte er, dass die Investoren einen kühlen Kopf bewahren werden. Grundsätzlich seien mögliche Angebotsrisiken einkalkuliert. Zuletzt hatte die Erwartung eines Überangebots an Rohöl die Preise belastet. Auch die Hoffnung auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg drückt sie nach unten.
