AKTIEN

Verhaltene Dax-Erholung

Übernahmespekulationen treiben ProSieben - Leoni auf Allzeittief

Verhaltene Dax-Erholung

ku Frankfurt – Nach den kräftigen Verlusten des Vortages hat es am Dienstag am europäischen Aktienmarkt eine verhaltene Erholung gegeben. Der Dax legte um 0,4 % auf 12 594 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 um 0,5 % auf 3 178 Zähler.Am Vortag waren starke Verluste zu verzeichnen gewesen, der Dax war um 4,4 % eingebrochen, was Marktteilnehmer an die Situation zu Beginn der Krise erinnert. Ausgelöst wurden die Verluste durch die Verschlimmerung der Pandemie in europäischen Ländern wie Großbritannien, Spanien, Frankreich, aber auch Deutschland. In Großbritannien wird derzeit über eine neue Lockdown-Periode nachgedacht, für Länder wie Spanien und Frankreich ist Derartiges nicht auszuschließen.Im Gefolge der Wall Street erholten sich am Dienstag die Technologiewerte. So kam Infineon auf einen Anstieg von 1,8 % auf 23,38 Euro. ASML als ein führender Zulieferer für die Chipindustrie erholte sich um 2,2 % auf 309,50 Euro. Weiter unter Druck standen Deutsche Bank, die sich um 0,9 % auf 6,93 Euro verbilligten. Am Markt machte kaum Eindruck, dass die Bank ihr Filialnetz in Deutschland verkleinern will. BASF verbilligten sich leicht um 0,3 % auf 50,47 Euro. Der Konzern will in seiner zentralen Dienstleistungseinheit Global Business Services 2 000 Arbeitsplätze abbauen. Interesse von MediasetSehr fest zeigten sich ProSiebenSat.1 mit einem Aufschlag von 5 % auf 10,60 Euro. Gemäß einem Bericht der italienischen Tageszeitung “Il Messaggero” soll Großaktionär Mediaset eine Aufstockung des Anteils erwägen. Bereits im April hatte Mediaset, der Konzern des Medienmoguls und ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, seinen Anteil erhöht. Am Markt wird spekuliert, dass aus Mediaset und ProSiebenSat.1 ein europäischer Fernsehkonzern geschaffen werden könnte.Hochtief kamen auf ein Plus von 1,3 % auf 64,65 Euro. Zwei amerikanische Tochterfirmen haben den Zuschlag für den Bau eines weiteren Terminals am US-Flughafen San Diego erhalten. Das Projekt habe ein Volumen von 2,3 Mrd. Dollar. Es soll 2027 abgeschlossen sein.Sehr schwach zeigten sich Leoni, die nachrichtenlos um 7,5 % auf 5,10 Euro einbrachen. Mit 5,05 Euro rutschte die Aktie auf ein Allzeittief. Vor zweieinhalb Jahren hatte die Aktie mit mehr als 66 Euro ein Rekordhoch verzeichnet, seitdem bröckelte der Kurs ab. Inzwischen hat das Unternehmen nur noch eine Marktkapitalisierung von knapp 170 Mill. Euro. Am Markt hieß es, mit einer deutlichen Erholung des Aktienkurses sei erst zu rechnen, wenn sich ein Ende der Pandemie abzeichnet.