AKTIEN

Verschärfung der Handelskonflikte belastet Aktien

Französische Luxusgütertitel und Airbus unter Druck - MTU legen nach Einigung mit Safran 3,6 Prozent zu

Verschärfung der Handelskonflikte belastet Aktien

ck Frankfurt – Die Träume von einer schnellen Entschärfung der Handelskonflikte, die die Kurse kürzlich stark nach oben getrieben haben, sind geplatzt. Einen Tag nach der Ankündigung erneuter Zölle gegen Argentinien und Brasilien hat US-Präsident Trump als Antwort auf die französische Digitalsteuer Strafzölle auf französische Waren, darunter Champagner und Käse, angekündigt. Zudem erklärte er, sich eine Einigung mit China auch nach den Präsidentschaftswahlen im November 2020 vorstellen zu können. Hinzu kam die Nachricht, dass die USA auch im Streit mit der EU über Subventionen mit Airbus weitere Zölle bzw. Zollanhebungen auf EU-Waren prüfen. Unter Druck gerieten neben Airbus, die 4,4 % einbüßten, die Aktien französischer Luxusgüterhersteller. So verloren LVMH 1,4 %, Kering 1,9 % und Hermès 2,5 %. Das trug dazu bei, dass sich der Pariser CAC 40-Index mit einem Verlust von 1 % im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich entwickelte. Unter starken Druck gerieten auch die Aktien von stark vom China-Geschäft abhängigen Bergbaukonzernen. Der Index der Grundstoffehersteller gab als schwächstes Stoxx-Branchenbarometer um 1,6 % nach.Der Dax gab nach einem freundlichen Start und einem Tageshoch von 13 086 bis auf 12 927 Punkte nach, was dem tiefsten Stand seit dem 1. November entsprach, ehe er mit einem Plus von 0,2 % bei 12 989 Zählern schloss. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,4 % auf 3 611 Punkte nach. Der als Angstindikator interpretierbare Volatilitätsindex VDax New stieg um 4,3 % auf 17,76 Punkte. An die Spitze des Dax setzten sich MTU mit einem Gewinn von 3,6 %. Das Unternehmen hat sich mit Safran im Streit über die Aufgabenverteilung bei der Entwicklung des Triebwerks für das geplante deutsch-französische Kampfflugzeug geeinigt.Hellofresh wurden nur vorübergehend von ihrer am Vorabend bekannt gegebenen Aufnahme in den Stoxx 600 beflügelt. Die Aktie legte um bis zu 2,5 % zu, lag zum Handelsschluss aber nur noch mit 1 % im Plus. Gerresheimer, die aus dem paneuropäischen Index entfernt werden, gaben um 0,2 % nach. Cewe waren mit einem Gewinn von 3,1 % zweitstärkster SDax-Titel. Das Unternehmen hatte am Vortag eine Kooperation mit Boots, der größten Drogeriekette in Großbritannien, bekannt gegeben. Gebot treibt CentaminUnicredit reagierten auf den Strategieplan der Bank mit eine Anstieg bis auf 12,59, lag zuletzt aber mit einem Minus von 0,5 % bei 12,32 Euro. Der Plan sieht unter anderem Kostensenkungen, darunter den Abbau von 8 000 Stellen, vor. In London zogen Centamin um 14 % auf 128,8 Pence an. Getrieben wurde die Aktie des Goldförderers von einem Übernahmegebot der kanadischen Endeavour für 126,3 Pence je Aktie.