AUSBLICK

Vonovia vor dem Aufstieg

Überprüfung des Euro Stoxx 50 - Fresenius fällt aus dem Index heraus

Vonovia vor dem Aufstieg

Von Werner Rüppel, Frankfurt Für Aktienanleger ist in der neuen Woche etliches geboten. Denn zum einen stehen größere Veränderungen im viel beachteten Euroland-Aktienindex an. Zum anderen stellt sich die Frage, ob die Börsenparty im US-Technologiesektor weiterläuft und weiter auf Europa ausstrahlt, nachdem die Fed mit ihrem Strategieschwenk die Geldschleusen weit geöffnet hat.Auf Basis der Schlusskurse von Montag, dem 31. August, findet die reguläre Indexüberprüfung des Euro Stoxx 50 statt. Umgesetzt werden die Änderungen dann per 21. September. Sowohl nach den Berechnungen der LBBW als auch nach denen der Commerzbank stehen fünf Wechsel im Euroland-Auswahlindex an. Aufsteigen dürften das deutsche Wohnimmobilienunternehmen Vonovia, die niederländisch-südafrikanische Technologieholding Prosus, der niederländische Fintech Adyen, Pernod-Ricard aus Frankreich sowie der finnische Aufzughersteller Kone. Immobilien und Tech gewinnen also an Gewicht.Bei den Absteigern dürfte es aufgrund der schwachen Kursentwicklung in den vergangenen Jahren Fresenius treffen. Mit der französischen Société Générale und der spanischen BBVA werden nach den Berechnungen der Indexexperten zwei Banken den Euro Stoxx 50 verlassen müssen. Hinzu kommt mit der Telefónica ein weiterer Titel aus Spanien. Der fünfte Absteiger wird erst am Dienstagabend feststehen, findet doch derzeit um den Verbleib im Euroland-Auswahlindex ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Orange und BMW-Stämmen statt.Auch bei der Dax-Familie steht die reguläre Indexüberprüfung an, deren Ergebnis am Donnerstag nach 22 Uhr bekannt gegeben wird. Dabei hat Covestro aufgrund des jüngsten Kursanstiegs wohl seinen Platz im Dax 30 verteidigt. Dafür dürfte es im MDax Veränderungen geben. Dort wackeln die Positionen von Aareal und RTL. Aufstiegskandidaten sind die Shop Apotheke und Wacker Chemie. Auch die Änderungen in der Dax-Familie werden per 21. September umgesetzt.”Geld kostet, gemessen am Zins, weltweit immer weniger”, stellt Stratege Christian Kahlert von der DZ Bank fest. Er geht davon aus, dass sich die Geldschwemme der Notenbanken und Regierungen fortsetzen wird. Insofern blieben die Aktienkurse gut unterstützt. Nach Meinung der LBBW würde es aufgrund der hohen Überschussliquidität und relativen Attraktivität von Aktien nicht wirklich wundern, wenn sich die Aktienmärkte auch im eigentlich schwierigen Börsenmonat September schadlos halten könnten.Nicht zuletzt aufgrund des Strategieschwenks der Fed hin zu noch mehr Liquidität halten es Marktbeobachter für gut möglich, dass sich die Börsenparty bei Technologieaktien nebst etlichen neuen Höchstkursen auch in der neuen Handelswoche fortsetzt.Bei den volkswirtschaftlichen Daten stehen am Montag die deutschen Verbraucherpreise für August und am Dienstag die europäischen Verbraucherpreise für August an. Für diesen harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) erwartet die DZ Bank einen leichten Rückgang der Jahresrate auf 0,2 %. Am Dienstag stehen auch die ISM-Indizes (August) für die US-Industrie und am Mittwoch der US-Auftragseingang vom Juli an. Diese Zahlen dürften laut DZ Bank den Erholungskurs der US-Wirtschaft bestätigen.