DEVISEN

Wachsende Angst vor Kurssturz des Pfund

Absicherung der britischen Währung immer teurer

Wachsende Angst vor Kurssturz des Pfund

sts Frankfurt – Obwohl sich zuletzt ein leichter Vorsprung des Lagers der EU-Befürworter unter den britischen Wählern abgezeichnet hat, bleibt die Nervosität am Devisenmarkt hoch. Weil der Ausgang des Referendums letztlich ungewiss ist, steigen die Absicherungskosten an.Terminkontrakte, mit denen Anleger sich den aktuellen Kurs des Pfund Sterling zum Dollar und zum Euro bis kurz nach der Abstimmung am 23. Juni sichern können, stiegen am Montag erneut auf ein Siebenjahreshoch. Im Kassahandel notierte das Pfund unverändert mit 1,4624 Dollar, während der Euro 0,2 % auf 0,7613 zulegte. Der kostete im späten europäischen Geschäft 1,1135 Dollar, das waren 0,2 % mehr als am Freitag.Während Buchmacher die Wahrscheinlichkeit eines Brexit auf gerade einmal 20 % taxieren, erwarten Anleger mehrheitlich eine Abwertung des Pfund Sterling. Dies lässt sich an den sogenannten Risk Reversals ablesen, die das Verhältnis von Wetten auf steigende und fallende Kurse widerspiegeln. Pimco und die Helaba bezifferten die Wahrscheinlichkeit eines Austritts jeweils mit 40 %. Sollte die Mehrheit der britischen Wähler sich gegen eine EU-Mitgliedschaft und damit den Zugang zum weltgrößten Markt aussprechen, so prophezeien zahlreiche Marktakteure einen Kurssturz des Pfund.Pimco rät vor diesem Hintergrund zur Absicherung gegen einen Brexit ,das Pfund gegen den Dollar zu verkaufen. “Für den Fall, dass die Briten für ein Verlassen der Staatengemeinschaft stimmen, rechnen wir mit einer zehnprozentigen Abwertung des britischen Pfund gegenüber dem US-Dollar.” Yen unter DruckDie Aussicht auf eine spätere Mehrwertsteuererhöhung in Japan hat den Yen unter Druck gesetzt. Der Euro verteuerte sich um 0,9 % auf 123,68 Yen, der Dollar um 0,7 % auf 111,07 Yen. Angesichts der Wirtschaftsschwäche wird Ministerpräsident Shinzo Abe nach Angaben aus Regierungskreisen die geplante Anhebung um zweieinhalb Jahre auf Oktober 2019 verschieben. Der Teufelskreis aus expansiver Geld- und Fiskalpolitik drehe sich immer weiter, kommentiert die Commerzbank. “Kein gutes Signal für den Yen.”